Wie sicher ist Floridsdorf? Sicherheitsgipfel soll Klarheit schaffen
Das subjektive Unsicherheitsgefühl ist in der Bevölkerung sehr hoch. Wie genau die Situation im Bezirk hinsichtlich Sicherheit aussieht, soll ein spezieller Gipfel klären.
FLORIDSDORF. Wie sicher ist Floridsdorf? Dieser Frage, der Ursache von Unsicherheit und mögliche Maßnahmen dagegen sollen bei einem Sicherheitsgipfel geklärt werden. Obwohl die öffentliche Sicherheit keine Bezirksangelegenheit ist, nimmt Bezirksvorsteher Georg Papai dieses Thema sehr ernst: „Ich setze laufend Maßnahmen, um das Sicherheitsempfinden der Bewohner im Bezirk zu verbessern – zum Beispiel im Bereich der öffentlichen Beleuchtung und durch den Einsatz von Streetworkern.“
Besonders der Franz-Jonas-Platz und die anschließende Franklinpromenade, aber auch die Großfeldsiedlung, die Grillplätze der Donauinsel oder der Wasserpark führen speziell bei älteren Personen, Frauen und Jugendlichen zu unangenehmen Angstzuständen. Erol Holawatsch (ÖVP), der den Gipfelantrag eingebracht hat: „Ich bin vermehrt auf Übergriffe und Bürgerbeobachtungen angesprochen worden. Bei Sicherheitsveranstaltungen ist das Interesse immer sehr groß.“ Der Gipfel könnte im Herbst stattfinden und den Fokus auf Gewaltprävention legen. Karl Marek (FPÖ): „Alle Parteien sollten ernsthaft und sachlich über alle Parteigrenzen darüber diskutieren.“
Zu wenig Polizisten
Bereits jetzt gibt es regelmäßige Sicherheitsrunden mit dem Bezirksvorsteher und der Polizei sowie den Arbeitskreis Jonas-Platz. Dabei wird auch immer wieder auf die überlastete Situation bei der Polizei hingewiesen. Papai: „Wir haben offiziell 232 Polizeidienststellen im Bezirk, aber nur 180 Polizisten stehen tatsächlich zur Verfügung.“ Überstunden der Polizei sind daher üblich. Die Polizei selbst spricht sogar von 254 Dienstposten in Floridsdorf, aber „Es kommt zu Abweichungen, weil Beamte bei anderen Abteilungen wie Wega oder Kriminalabteilung zum Dienst eingeteilt, in Karenz sind oder die Stellen für neue Polizisten frei gehalten werden“, so die Polizeisprecherin Irina Steirer.
Die Polizeihundeabteilung in Strebersdorf mit den Schulungsräumen, den Hundezwingern und den Mannschaftsräumen gehört ebenfalls dringend saniert. Laut Polizeisprecherin laufen hier bereits Vorbereitungshandlungen, Verhandlungen und Planungen für einen Neubau Ende 2018, anfangs 2019. Papai: „Gerne lade ich den Innenminister zu einem Sicherheitsgipfel in unseren Bezirk ein.“ Ebenfalls mehr Polizei, besonders als Fußstreife, fordert Karl Marek, damit bei Übergriffen entsprechende Maßnahmen ergriffen werden können. Eine andere Sichtweise hat Heinz Berger (Grüne): „Mit sozialen Maßnahmen kann man Sicherheitsprobleme abfangen.“ Berger will Lösungen statt Verbote erreichen und sich die Probleme der Polizei und der Streetworker genau anhören. Der Gipfel soll auch eine Diskussion über die tatsächlichen Übergriffe bringen.
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