Das Wandern mit Sagen und Erzählungen aufwerten

Der bekannte und begeisterte Sandler Sagenerzähler Luki Mandl war ebenfalls bei einem Stammtisch dabei. | Foto: Manfred Reindl
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  • Der bekannte und begeisterte Sandler Sagenerzähler Luki Mandl war ebenfalls bei einem Stammtisch dabei.
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BEZIRK. Rund um das Mühlviertel ranken sich viele Sagen, und mysteriöse Geschichten. Die als Märchenfee bekannte Autorin und VKB-Bank-Presse-chefin Nina Stögmüller hat soeben ein Buch auf den Markt gebracht: „Märchenhafte Kraftplätze. Wandern im Mühlviertel.“ (siehe Bericht unten). Die Weltuntergangssteine in St. Leonhard etwa sind dafür bekannt, dass sie das Ende der Welt anzeigen sollen. Nach der Überlieferung dreht sich die Welt nur so lange, bis die Steine zusammenfinden. Angeblich passte früher noch eine Heufuhre durch den heute viel schmäleren Spalt. Immer mehr Menschen sind auch beim Wandern oder Erholen auf der Suche nach dem Besonderen. Der Tourismusverband Mühlviertler Kernland begibt sich im Rahmen des innovativen Projekts Waldluftbaden ebenfalls auf die Spuren solcher Sagen und lokaler Heimatgeschichten. „Um das Waldluftbaden und das Wandern zu einem ganz besonderen Erlebnis zu machen, werden laufend auch Kraftplätze erhoben. Diese Orte der Kraft‘ können dann mit den spannenden Geschichten verknüpft werden“, erklärt der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mühlviertler Kernland, Karl Steinbeiß. Ziel ist es, in den zertifizierten Waldluftbadegemeinden Rundwege zum Thema Waldluftbaden und Sagen zu erstellen. Diese Routen werden auf bestehenden Wanderwegenetzen verlaufen.
Solche Erzählungen muss man natürlich erst sammeln. Daher
veranstaltete der Tourismusverband mehrere Stammtische – mit großem Erfolg. Gemeinsam mit der Heimatforscherin Elisabeth Schiffkorn wird damit die lokale Heimatgeschichte für die Nachwelt erhalten bleiben. Schiffkorn: „Wichtige Ereignisse, Unverständliches oder Merkwürdiges ­– alles, was sich zu merken lohnt, wird mündlich weitergegeben. Heute und viel mehr noch in Zeiten, in denen viele weder lesen noch schreiben konnten, wird und wurde manches nur erzählt und nicht aufgeschrieben. Im Bezirk Freistadt, durch den wichtige Fernstraßen führen, spielt die mündliche Überlieferung über gewaltsame Ereignisse eine große Rolle. Beispiele: der Einfall der Hussiten oder die Franzosenkriege.“ Die Geschichten vom „vertragenen“ Baustoff bei Kirchengründungen oder von Teufelssteinen dürften an die Zeit der Christianisierung erinnern. Teufel und Hexen wurden vor allem dort vermutet, wo Menschen um Erfolge beneidet wurden. Man kann also beim Wandern die Denkweise der Vorfahren noch besser kennenlernen.

Zur Sache:

Wer Sagen kennt und sie gerne mit anderen teilen möchte, sollte sich beim Tourismusverband Mühlviertler Kernland melden: Waaggasse 6,
4240 Freistadt;
kernland@oberoesterreich.at
07942 / 75 700

Waldluftbaden:

Das Mühlviertler Waldluftbaden ist ein innovatives Projekt des Tourismusverbandes Mühlviertler Kernland. Im Herbst gab es die erste diesbezügliche Ausbildung: 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen sich nun Diplomierte Waldluftbademeister nennen. Ein zweiter Durchgang startete im Februar.
Die Gäste können aus verschiedenen Angeboten zum Thema Waldluftbaden auswählen. Die Angebote reichen von mehreren Tagen mit Übernachtungen bis hin zu tageweisen Waldluftbadetouren mit den frischgebackenen „Bademeistern“.

Ein besonderes Highlight findet von 22. bis 26. April in Tragwein statt. Dort werden die Gäste zusätzlich vom „Forest Doc“ Martin Spinka medizinisch begleitet.
Der Rundgang durch die Waldluftbadegemeinden wird jetzt durch das Thema Sagen weiter aufgewertet.

Kraftplatz-Wandern für Körper, Geist und Seele

BEZIRK. Seit über 20 Jahren schreibt die Autorin Nina Stögmüller Märchen und Geschichten. 2012 ist ihr erstes Lese- und Märchenbuch, der Bestseller „Raunächte erzählen“, erschienen. Es folgten viele weitere Bücher. Die „Märchenfee“ lebt in Linz und ist hauptberuflich im Pressebereich tätig.
Ein Jahr lang haben Nina Stögmüller und Wanderprofi Robert Versic das Mühlviertel erkundet und die schönsten Routen zu den wichtigsten Kraftplätzen dieser Region zusammengestellt. Insgesamt 25 Wanderungen führen, jeweils begleitet von Märchen und weiteren Hintergrund-Informationen, zu besonderen Orten. Persönliche Anregungen laden weiters dazu ein, die uralten Plätze neu zu entdecken und eigene Erfahrungen mit nach Hause zu nehmen. Das Buch „Märchenhafte Kraftplätze. Wandern im Mühlviertel“ ist im Verlag Anton Pustet erschienen. Die genussvollen Wanderungen versprechen fabelhafte Naturerlebnisse. Wissenswertes rund um die Kraftplätze gibt Einblick in längst vergangene Zeiten und holt Althergebrachtes in Form von Sagen zurück. Weitere Infos: diemaerchenfee.at


Kommentar von
Elisabeth Hostinar

Die Kraft der
Natur ist gratis

Die Menschen wollen sich in ihrer Freizeit erholen, suchen aber dabei auch Abwechslung. Die Touristiker müssen sich daher immer was Neues einfallen lassen, um Gäste und Einheimische bei Laune und in der Region zu halten. Mit ihren Angeboten wie Waldluftbaden scheinen die Verantwortlichen ins Schwarze getroffen zu haben. Man wird angeleitet, die Natur und ihre Kraftplätze zu erspüren. Das neue „märchenhafte“ Wanderbuch von Nina Stögmüller entwickelt sich zum Bestseller. Die Autorin und ihr Begleiter führen vor Augen, welche Schätze es bei uns gibt: „Nach rund einem Jahr intensiver Kraftplatz-Suche möchten wir festhalten: Wir sind begeistert! Es ist wirklich sagenhaft, wie viele derartige Orte das Mühlviertel zu bieten hat! Das Krafttanken gelingt, wenn man bereit dazu ist!“ Das Schönste daran: Die Kraft der Natur ist gratis!

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