18 Hunde sind zu viel: Animal Hoarding in Erdpress
ERDPRESS (up). Es sind vor allem die Tiere selbst, die leiden, aber auch die Nachbarn stehen unter Stress. Eine Erdpresserin, vor Kurzem erst zugezogen, hält in ihrem Haus 18 Hunde. "Der Lärm ist unerträglich. Die Dame verschwindet meist um die Mittagszeit und überlässt die Tiere sich selbst, das Gebell nimmt kein Ende, wir können nicht mehr im Garten sitzen und uns unterhalten", schildert ein Nachbar die Situation. Ihm tun vor allem die Tiere leid, seiner Meinung nach wären diese verwahrlost und nicht artgerecht gehalten.
Eine Meinung, die die Gänserndorfer Amtstierärztin indirekt teilt, da sie keine detaillierte Auskunft geben darf: "Es stimmt. Ich habe eine Überprüfung gemacht und es müssen Maßnahmen getroffen werden."
Umzug geplant
Bürgermeisterin Angela Baumgartner ist die Problematik bekannt, mehrere Anrainer waren bereits in der Sache an sie herangetreten. Für die Bürger von Erdpress besteht jedoch Hoffnung: "Die Dame plant mit Ende des Jahre erneut einen Umzug", teilt Baumgartner mit.
Das Hauptproblem bei Massentierhaltung sei die mangelnde Sorgfaltspflicht den Tieren gegenüber, informiert die Amtstierärztin: "Die Halter verlieren die Kontrolle, sind überfordert, es entstehen hygienische Probleme, die Tiere sind von Parasiten befallen oder unternernährt." Immer wieder tauchen ähnliche Fälle auf, das Muster ist meist das gleiche. "Oft sind die Tiere nicht kastriert und vermehren sich unkontrolliert", sagt sie. In den meisten Fällen von Animal Hoarding (Massentierhaltung), die der Tierärztin vorliegen, handelt es sich um Hunde und Katzen.
Im Tierheim Dechanthof kennt man ähnliche Situationen. "Wir bekamen im Vorjahr aus Lassee 50 Hunde und erst vor Kurzem 34 Dalmatiner aus dem Bezirk Mistelbach", teilt eine Mitarbeiterin mit. Sie bittet sich bei Verdacht auf Animal Hoarding direkt an die zuständige Bezirkshauptmannschaft zu wenden. "Wir selbst haben keinen Zutritt zu Privathäusern."
Der Erdpresserin wurde nun eine Frist gesetzt, binnen der sie die geforderten Maßnahmen setzen muss. Dann findet erneut eine behördliche Kontrolle statt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.