Projekt Marchfeldkogel: Aus für das Mega-Deponieprojekt
Der 50 Meter hohe Bauschutt-Kogel in Markgrafneusiedl wird nicht gebaut.
MARKGRAFNEUSIEDL. Der Projektwerber für die Errichtung eines 40 Meter hohen Berges mit Abbruchmaterial in Markgrafneusiedl hat überraschend das Ende der geplanten Mega-Deponie bekannt gegeben. Das Projekt Marchfeldkogel war Ende Februar 2012 bei der Behörde zur Genehmigung eingereicht worden. Die Gesellschafter hatten damals für die Erreichung der Genehmigung einen Zeitraum von sechs Jahren vereinbart, dieser Zeitraum ist mittlerweile abgelaufen. In der Gesellschaftersitzung vom 7. März 2018 wurde einstimmig beschlossen, das Projekt nicht weiter zu verfolgen. Die Errichtungsgesellschaft Marchfeldkogel, zu der mehrere Schotterunternehmer gehören, wird liquidiert und es wird keine Wiederaufnahme für das Projekt geben.
Gegner der ersten Stunde
Die Grünen NÖ hatten schon 2014 die geplante Hügeldeponie zum Schildbürgerstreich erklärt, sie befürchteten den massiven Anstieg des Lkw-Verkehrs und unerträgliche Staubbelastungen für die Region. Klubobfrau Helga Krismer zeigt sich daher erleichtert: „Markgrafneusiedl ist sowieso schon mit Verkehr und Feinstaub leidgeprüft. Es ist daher umso erfreulicher, dass mit Ende des Projektes den Menschen enorme Umweltbelastung erspart bleibt“, schließt Helga Krismer ab.
Mit Genugtuung nimmt auch die Umweltorganisation VIRUS den Rückzug des Deponieprojeks Marchfeldkogel zur Kenntnis. UVP-Koordinator Wolfgang Rehm: "Das war längst überfällig, spätestens seit Juli 2015 musste klar sein, dass das Projekt k.o. und nicht genehmigungsfähig ist, es ist unverständlich, warum das Verfahren so lange verschleppt wurde." An das Marchfeldkogelprojekt erinnert sich Rehm als eine zunächst als Tourismusattraktion getarnte Megadeponie mit "zur Profitmaximierung überzogenen Aufschüttungshöhe von 40 Metern im Flachland", bedenklichen Abfallarten im Antrag und eines der kuriosesten Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren der österreichischen Verfahrensgeschichte. "Ich war an dutzenden UVP-Verfahren beteiligt, aber so etwas wie beim Marchfeldkogel habe ich noch nicht erlebt", so Rehm.
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