Rebell räumt das Feld
Sulz kommt nicht zur Ruhe. Nach dem Wirbel um die Waldrodung tritt nun der Vizebürgermeister zurück.
¶ SULZ IM WEINVIERTEL. Auslöser für diesen Schritt war eine Grundstücks-Debatte im Gemeinderat. In der Katastralgemeinde Erdpress war der ursprüngliche Quadratmeterpreis für Baugrund lange Jahre mit 12 Euro fixiert, in Ober- und Niedersulz deutlich höher. Bürgermeister Franz Pirkner plädierte dafür, die Preise in allen vier Gemeinden (Erdpress, Nexing, Ober- und Niedersulz) mit 15 Euro zu vereinheitlichen und das, obwohl die Gemeinde ein derzeit verkäufliches Grundstück in Erdpress vor Jahren um 7 Euro und ein weiteres in Niedersulz um 20 Euro erworben hatte.
Pirkners Vorschlag stieß Vizebürgermeister Helmut Müller, zugleich Ortsvorsteher von Erdpress, sauer auf: „Die Preisgestaltung muss in Relation zur Infrastruktur stehen, daher ist maximal ein Preis von 13 Euro für Erdpress gerechtfertigt.“ Der Erdpresser fühlt sich vom Verwaltungszentrum Obersulz bevormundet und befürwortet eine Abspaltung seiner Katastralgemeinde.
Vom Gemeinderat überstimmt
Der Gemeinderat stimmte dennoch vergangene Woche gegen Müller und für den einheitlichen Grundpreis, worauf der Vize mit den Worten: „Der größte Fehler für Erdpress war die Ortszusammenlegung. Das war meine letzte Sitzung“, den Saal verließ.
Seine Amtsrücklegung werde er auch schriftlich mitteilen, bestätigte Müller im Gespräch mit den Bezirksblättern.
Zu dem Zerwürfnis mit Ortschef Franz Pirkner wollte sich der Vize, seit 41 Jahren im Gemeinderat, nicht im Detail äußern. Nur so viel: „Die Zusammenarbeit mit seinem Vorgänger funktionierte besser.“ Bürgermeister Pirkner war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Ulrike Potmesil
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