1918: Bewegte Zeit für Gmünd

Das ehemalige Haupteingangstor des Flüchtlingslagers. | Foto: Stadtarchiv Gmünd
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  • Das ehemalige Haupteingangstor des Flüchtlingslagers.
  • Foto: Stadtarchiv Gmünd
  • hochgeladen von Bettina Talkner

GMÜND. Im Jahr 2018 feiert unser Land den 100. Jahrestag der Gründung der Republik. Aus diesem Anlass tauchen wir ein in die Vergangenheit. Das 20. Jahrhundert hat Gmünd geprägt wie kaum eine andere Stadt in Österreich. Aufgrund der zentralen Lage wurde Gmünd 1914 als Standort für eines der größten Flüchtlingslager der Monarchie ausgewählt. Das Ende des Ersten Weltkrieges 1918 machte die Bezirkshauptstadt Gmünd schließlich zur Stadt an der Grenze – ohne ihr historisch gewachsenes Hinterland. "Das war sicherlich eine sehr bewegende Zeit. Gmünd hat sich ja über viele Jahre nicht am Rande eines Landes befunden, sondern eher im Zentrum der damaligen Monarchie. Man hat sich eigentlich gleich nach dem Ersten Weltkrieg damit arrangieren müssen", so Harald Winkler, der das Archiv der Stadt Gmünd betreut.
Am 28. Oktober 1918 wurde die Tschechoslowakei gegründet. "Der Bahnhof von Gmünd war in den zwei Vororten Böhmzeil und Unter-Wielands", erklärt Winkler, dass unter anderem diese Gebiete in weiterer Folge dem Nachbarland zugesprochen wurden. České Velenice entstand, und Gmünd musste sich von seinem Bahnhof verabschieden.

Weg für Krankenhaus geebnet

1918 hatte die Bevölkerung des Bezirks Hunger, die Spanische Grippe forderte ihre Opfer und unter den Kriegsheimkehrern waren viele Invaliden. Schließlich haben aber auch die letzten Flüchtlinge das Flüchtlingslager verlassen. 200.000 Menschen aus allen Teilen der Monarchie wurden im Verlauf des Krieges im Lager untergebracht, 30.000 sind aufgrund von Seuchen und Krankheiten auch hier gestorben. "Aber es gibt auch Positives aus dieser Zeit zu berichten", meint Winkler. Denn die Schließung des Barackenlagers ermöglichte einen Meilenstein. "Die Stadtgemeinde hat vom Lagerspital des Flüchtlingslagers alle Einrichtungsgegenstände angekauft und infolgedessen das erste Krankenhaus für den Bezirk Gmünd errichtet", schildert der Archivar. Am Areal des leerstehenden Lagers konnten sich später Betriebe ansiedeln.

Führung zu Erinnerungsorten

Am 30. September lädt das Bundesdenkmalamt zum österreichweiten Tag des Denkmals 2018. Das Programm in Gmünd trägt den Namen "Erinnerungsorte 1918 – Gmünd und das Ende des Ersten Weltkrieges". Ein grenzüberschreitender Rundgang führt zu den historisch bedeutsamen Erinnerungsorten des Jahres 1918 in der Region: dem ehemaligen Flüchtlingslager Gmünd sowie dem Hauptbahnhof von Gmünd im heutigen České Velenice. Treffpunkt für die Führung um 15.30 Uhr ist beim Haupttor Gmünd-Neustadt (Weitraer Straße 107). Bitte vergessen Sie Ihren Reisepass nicht.

Das ehemalige Haupteingangstor des Flüchtlingslagers. | Foto: Stadtarchiv Gmünd
Der ehemalige Hauptbahnhof von Gmünd. | Foto: Stadtarchiv Gmünd

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