Heidenreichsteiner Dschihadist wohnte in Wohnung von EX-FPÖ-Bezirksparteiobmann

Am Stadtberg 23 in Heidenreichstein wohnte Magomed Z. für mehrere Monate in einer Wohnung, die wie das gesamte Haus dem ehemaligen FPÖ-Bezirksparteiobmann Albert Willert gehört.
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  • hochgeladen von Eva Jungmann

HEIDENREICHSTEIN (eju). Knalleffekt in Heidenreichstein: Der Verfassungsschutz nimmt am 31. August mutmaßlichen tschetschenischen Dschihadisten fest, der 2013 in Syrien gekämpft haben soll.

Negativer Asylbescheid

Magomed Z. (29) hatte in Österreich einen Asylantrag gestellt, der abgelehnt worden war, dagegen hatte er Berufung eingelegt. Angeblich habe er kurz vor seiner Ausreise aus Österreich gestanden, um zu den Kämpfern nach Syrien zurück zu kehren. Das Landesamt für Verfassungsschutz Niederösterreich führte seit kurzem, gemeinsam mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Ermittlungen gegen den 29-Jährigen durch. Dieser war im Dezember 2013 zu einer medizinischen Behandlung eingereist und hatte einen Asylantrag gestellt. Magomed Z. wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Krems an der Donau am 31. August festgenommen und in die Justizanstalt Krems eingeliefert.

Asylwerber in Ex-FPÖ-Obmann-Wohnung

Untergebracht war der Tschetschene in einer Wohnung, die pikanterweise dem ehemaligen Gmünder Bezirksparteiobmann der FPÖ, Albert Willert, gehört. Dieser will im BB-Telefonat nicht ausschließen, dass der Tschetschene in einer seiner Wohnungen in Heidenreichstein gelebt haben könnte, persönlich will Willert den Mann allerdings nicht gekannt haben: "Wenn ich ein Bild sehe, kenne ich ihn vielleicht. Ich habe mit den Bewohnern meiner Wohnungen kaum Kontakt. Für mich ist die Firma SLC Ansprechpartner. Ich habe zu den Asylwerbern nicht mehr oder weniger Kontakt, wie zu allen Mietern. In meinen Wohnungen gibt es neun oder zehn Tschetschenen. Mir gehören zwei Häuser am Heidenreichsteiner Stadtberg. Ich habe insgesamt über 30 Wohnungen, wenn Sie mich fragen, wo wer, wie, wohnt, dann bin ich ein bisserl überfragt. Ich habe heute erst durch Zufall von der Festnahme gehört."

Völlig unauffällig

Deutlich mehr über den Tschetschenen weiß SLC-Chef Herbert Eder, der sich an den Mann durchaus positiv erinnert.
"Der festgenommene Tschetschene war völlig unauffällig. Bevor er im heurigen April nach Heidenreichstein in die Wohnung geschickt worden war, hatte er monatelang in Lilienfeld in unserem Asylwerberheim gelebt. Weder in Heidenreichstein noch in Lilienfeld ist der Mann unangenehm aufgefallen. In Heidenreichstein hat er gemeinsam mit den Syrern den Deutschkurs besucht. Er ist ohne Familie in Österreich", berichtet SLC Europe-Chef Herbert Eder im Gespräch mit den Bezirksblättern Gmünd. Es sei jedenfalls gut zu sehen, dass ein Rechtsstaat da sei in Österreich, der greife.

"Nicht alle pauschal verunrteilen!"

Bürgermeister Gerhard Kirchmaier ist nachvollziehbarerweise wenig erfreut über die Ereignisse, bleibt aber weiterhin bei seiner Grundeinstellung: "Auf der einen Seite sieht man, dass die Polizei und die Zuständigen gut arbeiten und jene aus dem Verkehr ziehen, die nicht hinein passen, andererseits kann man nicht alle Asylwerber jetzt deswegen verurteilen. Man kann nicht immer vom Schlechtesten ausgehen. Natürlich muss man Dschihadisten im Auge zu behalten. Wir als Gemeinde sind bemüht, die Bevölkerung mit einzubeziehen, damit sie auch ausreichend informiert ist."

Der ORF NÖ schreibt:

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