Leserbrief von Kinderarzt Dr. Andreas Helfert: Neue Demokratie in Gmünd?
Neue Demokratie in Gmünd - ersetzt Meinungsumfrage demokratische Wahl?
Als politikinteressierter Gmünder Wähler bin ich enttäuscht über das Demokratieverständnis der SPÖ.
Ein für diese Partei unpassendes Wahlergebnis wird solange passend gemacht, bis der Wählerwille nicht mehr in seiner ursprünglichen Form erkennbar ist. Da der SPÖ-Wahlkampf eine reine „One-Beer-Show“ war, ist die einzig mögliche Interpretation: 54 Prozent der WählerInnen wollen Herrn Beer nicht als Bürgermeister. Möglicherweise hätte die SPÖ in ihrer Gesamtheit besser abgeschnitten. Ein Politiker, der diese Bezeichnung auch verdient, hätte schon längst die Konsequenzen aus diesem Misstrauensvotum gezogen und wäre ohne Wenn und Aber, dafür mit Würde, zurückgetreten. So aber ist der junge Herr Bürgermeister als Politiker auch nur uralt wie so viele andere, auf jeden Fall kein Vorbild für unsere Jugend und mitverantwortlich für die Politikverdrossenheit.
Wenn ich jetzt höre, dass die SPÖ eine Meinungsumfrage macht um auf diesem Wege Neuwahlen zu rechtfertigen und damit den Wählerwillen zu beugen, fühle ich mich wie ein Bewohner einer unterentwickelten Demokratie.
Wäre es für die SPÖ im umgekehrten Fall auch ein Tabubruch eine „bunte“ Koalition gegen die stimmstärkste Partei zu bilden? Wohl kaum.
Dieser leichtsinnige Umgang mit den Grundwerten unserer Demokratie kann auch nicht im Sinne der SPÖ - Wähler sein.
Ich erwarte mir eine Respektierung des Ergebnisses der Wahlen und der Parteienverhandlungen und vor allem eine konstruktive Mitarbeit der SPÖ zum Wohle Gmünds. Alles andere wäre einer demokratischen Partei unwürdig.
Wir WählerInnen und nur WIR WählerInnen werden bei den nächsten Wahlen darüber entscheiden ob dieses „Experiment“ gelungen ist oder nicht.
Dr. Andreas Helfert, Kinderarzt, via E-Mail
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