Borkenkäfer

PRESSEINFORMATION
Borkenkäfer hat bereits Hochsaison
Überdurchschnittlich warmer April führt zu massivem Borkenkäferflug. Bei
schlechten Bedingungen werden heuer vier Generationen erwartet.
(Wien, 30. April 2018) Der Borkenkäfer ist wieder da, und das überraschend massiv.
Die aktuell trockene und heiße Witterung in den Tieflagen Österreichs trägt dazu bei,
dass die Bäume besonders gestresst sind und der Borkenkäfer ideale
Entwicklungsbedingungen vorfindet. Nachdem bereits 2016 und 2017
borkenkäfergeplagte Jahre waren, besteht nun die Sorge, dass es in diesem Jahr zu
Rekordzahlen kommt. Besonders in den Hauptschadensgebieten nördlich der Donau
und in tieferen Lagen der Alpen hat der Käferflug bereits begonnen. Das trockene
Klima schwächt die Bäume dermaßen, dass sie nicht genügend Harz produzieren
können und sich somit gegen das Einbohren der Käfer in die Rinde nicht wehren
können.
„Die Tatsache, dass der Borkenkäfer bereits jetzt fliegt, führt im schlimmsten Fall dazu,
dass wir mit vier Generationen von Borkenkäfernachkommen rechnen müssen. Ein
einziges Borkenkäferweibchen kann bei mehreren Generationen und
Geschwisterbruten bis zu 100.000 Nachkommen haben. Spätestens im Herbst kann
auch ein gesunder Baum den Angriff hunderter Käfer nicht mehr abwehren“, so DI
Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich zur bedrohlichen
Situation in Österreich.
Aufräumen im Wald ist Wettlauf gegen die Zeit
Oberste Priorität ist das Beseitigen des Schadholzes. Zusätzlich ist eine
Käferprävention durch Waldpflege und das Beobachten des Borkenkäfers unerlässlich
für jeden Waldbesitzer. Die Massenvermehrung des Schädlings kann nur eingedämmt
werden, wenn befallene Bäume so schnell wie möglich identifiziert und aus dem Wald
gebracht werden, bevor die jungen Käfer ausfliegen und weitere Bäume befallen. Ein
aktuelles Monitoring des Borkenkäferfluges ist unter www.borkenkaefer.at zu finden.
Frisch befallene Bäume erkennt man an den kleinen Einbohrlöchern, und dem vom
Käfer ausgeworfenen braunen Bohrmehl. In späteren Befallsstadien verfärben sich die
Nadeln und die Rinde fällt ab.
„Vom Einbohren der weiblichen Käfer in grüne Bäume bis zum Ausfliegen der nächsten
Generation vergehen etwa sechs Wochen. In dieser Zeit muss der befallene Baum
gefunden, gefällt, zu Straße geliefert und am besten mit dem LKW aus dem Wald
gebracht werden. Die Aufarbeitung ist ein Wettlauf mit der Zeit. Zusätzlich ist zu
bedenken, dass mit dem Anfall von zu viel Käferholz auch die Industrie an ihre
Logistikgrenzen stößt.“, macht Montecuccoli die Dringlichkeit der Aufarbeitung und ihre
Folgen deutlich.
Kann das Holz nicht rechtzeitig aus dem Wald abtransportiert werden, besteht die
Gefahr, dass von dem gelagerten Holz neue Borkenkäfer ausfliegen. In diesem Fall
müssen oft aufwendige und kostspielige Maßnahmen zur sicheren Lagerung getroffen
werden. Nur durch Entrindung, Beregnung oder Insektizideinsatz kann eine
Massenvermehrung eingedämmt werden.
Kostentreiber Borkenkäfer
Der Wald erfüllt vielseitige Aufgaben für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Er bietet
Schutz und Erholung, ist Lebensraum für Pflanzen und Tiere und trägt wesentlich zum
Klimaschutz bei. Er ist aber auch ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor in den Regionen
und weit darüber hinaus. Borkenkäferbefall bringt einen wirtschaftlichen Schaden
durch die Wertminderung des Holzes mit sich. So kann etwa der Buchdruckerbefall
eine Blaufärbung des Holzes forcieren, wenn es nicht rechtzeitig entrindet wird.
Außerdem kostet das Suchen und Aufarbeiten einzelner Bäume wesentlich mehr als
planmäßige Durchforstungen.
Waldeigentümer tragen nachhaltige Verantwortung
„Die Situation wird sich leider nicht so schnell ändern. Der Klimawandel arbeitet gegen
uns, wir müssen uns auch in den kommenden Jahren auf eine ähnliche Situation
vorbereiten. Borkenkäfer überwintern in nicht abgestorbenen Bäumen, in Restholz und
in der Bodenstreu, wo sie nicht bekämpft werden können. Das Credo für alle
Waldbesitzer lautet: beobachten, beobachten, beobachten“, beschreibt Montecuccoli
die Zukunft und ergänzt: „Schließlich tragen die Waldeigentümer bereits seit
Generationen erfolgreich die nachhaltige Verantwortung für einen gesunden Wald und
den Erhalt der vielen Waldfunktionen.“
Waldland Österreich
Österreich ist mit 48 Prozent Waldanteil eines der waldreichsten Länder Europas. Für
die nachhaltige Waldwirtschaft sorgen zu einem großen Teil private Waldbesitzer: 80
Prozent der Wälder sind Privateigentum. Etwa 145.000 Familien besitzen Wald und
geben ihn von Generation zu Generation weiter. Damit werden die vielfältigen
Leistungen des Waldes langfristig gewährleistet. Die Waldbesitzer sichern nicht nur
den Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern auch das Einkommen für rund
300.000 Menschen.
Die Land&Forst Betriebe Österreich sind die freiwillige Vereinigung österreichischer
Landbewirtschafter mit der Zielsetzung, Österreichs Wälder und Felder als betriebliche
Grundlage und gesellschaftlichen Mehrwert zu erhalten und Bewusstsein für die
Anliegen privater land- und forstwirtschaftlicher Betriebe und deren Tätigkeit und
Verantwortung zu schaffen. Die Mitgliedsbetriebe der Land&Forst Betriebe Österreich
bewirtschaften zusammen ein Drittel des österreichischen Waldes und produzieren
jede fünfte Tonne des österreichischen Getreides.
Kontakt
Land&Forst Betriebe Österreich
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Renate Magerl
Tel. +43 (0)1 5330227 21
E-Mail: magerl@landforstbetriebe.at
Yvonne Frühwald
NÖ Waldverband
Wiener Straße 64 | A-3100 St. Pölten
Tel. 05 0259 24000 | Fax 05 0259 95 24000
waldverband@lk-noe.at
www.waldverband-noe.at
Mehr über den Waldverband NÖ erfahren? Zur Broschüre >>

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