Walpurgisnacht - Hexennacht

Foto: unbekannt
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Im Rahmen der Christianisierung vor etwas mehr als 1000
Jahren wurden Namen und Inhalt dieses heidnischen Spektakels
formal der neuen Zeit angepasst. Doch wer Augen hat, um zu
sehen und Ohren, um zu hören, der muss erkennen, dass die
Walpurgisnacht auch heute alles andere als ein christliches Fest ist.

Die Walpurgisnacht wird immer am Vorabend des Namensfestes
der heiligen Walburga gefeiert, einer gelehrten Frau und Äbtissin
eines Nonnenklosters, deren Leben in keinem Zusammenhang mit
Hexen und dem Teufel stand. Erst ihre Heiligsprechung durch Papst
Hadrian II. an einem 1. Mai stellte die Verbindung zur heutigen
Walpurgisnacht her, denn durch zahlreiche Wundertaten, welche
Walburga zugeschrieben werden, gilt sie auch als Schutzpatronin
der Seefahrt und gegen böse Geister.

Der Sage nach versammeln sich zur Walpurgisnacht die Hexen auf dem Hexentanzplatz um von dort aus auf Besen, Mistgabeln u.ä. "Fluggeräten" gemeinsam zum eigentlichen Hexenfest zu fliegen. Auf diesem tanzen angeblich alle Hexen in einem großen Kreis mit dem Rücken zueinander um das Feuer herum und küssen anschließend dem Teufel den Hintern. Dann lassen sie sich mit dem Teufel vermählen, worauf dieser die Hexen mit dem sogenannten Hexenmal zeichnet und ihnen die Fähigkeit zur Zauberei gibt.
Für die richtige Stimmung sorgte in vergangenen Jahrhunderten eine aus verschiedenen "magischen" Zutaten hergestellte "Hexensalbe". Diese bestand aus Zutaten wie z.B. Mutterkorn, Misteln, Bilsenkraut, Johanniskraut, Stechapfel, Tollkirsche, Schierling u.a. Nachtschattengewächsen. Vor ihrem Flug rieben die Hexen sich und ihr Fluggerät mit dieser Hexensalbe ein. Sie bewirkte einen starken Rauschzustand, der den Damen wohl das Gefühl des Fliegens vermittelte und u.a. auch die sexuelle Phantasie anregte. Unter dem Einfluss dieses Rauschmittels kamen vermutlich die Erlebnisberichte von den Orgien mit dem Teufel zustande.

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