Giftköder in Gratkorn: Vorsicht vor dem "Leckerli"

Halter sollen darauf achten, wo ihr Hund herumschnüffelt. | Foto: Pixabay
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  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Es ist der Albtraum jedes Hundebesitzers: Der geliebte Vierbeiner schluckt ein vermeintliches Leckerli, das mit Giften, Glas oder Klingen gespickt wurde. In Gratkorn kam es vorige Woche zu so einem Zwischenfall.

Näh- und Stecknadeln

Für Karl-Heinz Krebs und seine Frau war es der gewohnte Gassi- und Spaziergang mit ihrem Cockerspaniel, den die drei stets mit einem Einkauf verbinden. Doch irgendwo zwischen der Dultstraße und dem Dr.-Karl-Renner-Weg schnappt der kleine Giacomo eine halbe Semmel auf. "Der Hund war so schnell. Ein Jagdhund eben. Und eigentlich haben wir uns nichts dabei gedacht", sagt Krebs – bis zu dem Moment, als Giacomo sich zweimal erbrach. Gut eine Woche später haben die Krebs' insgesamt 13 Näh- und Stecknadeln gefunden, die der Hund ausschied. Höchstwahrscheinlich wurde die Semmel von einem Tierhasser mit diesen Nadeln gespickt.
"Der Hund zeigte eigentlich kein auffälliges Verhalten, aber natürlich sind wir sofort mit ihm zum Tierarzt. Nachdem der Hund geröntgt wurde, hat der Tierarzt gesagt, dass es ihn selbst wundert, wie Giacomo das überleben konnte. Beim Röntgen selbst haben wir noch eine Nadel gesehen",meint der Hundebesitzer. Die Anzeige gegen Unbekannt wurde umgehend erstattet.

Tierquälerei

"Dass ein Hund einen Giftköder schluckt, kommt leider häufiger vor, als man denkt", sagt Anita Sykes-Kriechbaum von der Tierarztpraxis Judendorf-Straßengel. Wenn ein Tierhalter die Vermutung hat, der Vierbeiner könnte etwas Schädliches verschluckt haben, dann soll ein Tierarzt umgehend aufgesucht werden, rät Sykes-Kriechbaum. "Je früher, desto eher kann gehandelt werden." Hinweise für eine Giftaufnahme gibt es unterschiedliche: Die Symptome reichen von Durchfall und Erbrechen über Müdigkeit und Mattigkeit hin zu Krämpfen, Atemstörungen und Lähmungserscheinungen. Das Auslegen von Giftködern ist eine absichtlich herbeigeführte Tierquälerei. Wer einen solchen entdeckt, soll der Polizei den Fundort bekanntgeben.

Information:
Die Tierfreunde Österreich haben in Zusammenarbeit mit der Giftwarnung und dem Österreichischen Tierschutzverein ein Präventivsystem für Hundebesitzer entwickelt, das andere vor Giftködern warnen kann. Mithilfe eines kostenlosen WhatsApp-Dienstes können Hundehalter rasch und unkompliziert über das Handy gewarnt werden. Außerdem geben die Tierfreunde hilfreiche Informationen zu Erster Hilfe und Giftpflanzen. Alle Details gibt's hier.

Halter sollen darauf achten, wo ihr Hund herumschnüffelt. | Foto: Pixabay
Mehrere Näh- und Stecknadeln haben die Hundehalter gezählt. | Foto: Pixabay
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