Mehr Platz für Hund und Herrl
Schutz vor Giftködern? Etwas sicherer ist man auf Hundewiesen. In GU-Nord gibt's aber nicht viele davon.
Großes Echo erreichte uns seitens der WOCHE-Leser bezüglich des Berichtes "Vorsicht vor dem 'Leckerli'" in der Vorwoche: Der Cockerspaniel von Karl-Heinz Krebs aus Gratkorn hatte beim gewohnten Gassigang eine mit 13 Nadeln präparierte Semmel erwischt. Der Verdacht, dass ein Hundehasser unterwegs ist, liegt nahe.
Doch wo ist der Hund sicher vor Giftködern? Gratkorns zweiter Vizebürgermeister Franz Schlögl nennt in diesem Zusammenhang die Hundewiese als ein "zumindest überschaubares Areal, in dem sich Hundebesitzer wohler fühlen können". Viele Hundewiesen gibt es in Graz-Umgebung Nord jedoch nicht.
Wohlfühlort für alle
Seit September ist es Hunden in Gratkorn möglich, sich auf einer erweiterten Fläche ordentlich auszutoben. Gemeinsam mit Manfred Safaric, Reinhard Deutscher und Oswald Kleewein ließ Schlögl Trainingsgeräte und einen Futterautomaten aufbauen, die die körperliche Fitness stärken und für Abwechslung sorgen sollen. "Wir haben uns gedacht, etwas für Hundebesitzer, die immerhin Hundesteuern zahlen, zu schaffen. Eine Hundewiese soll ein Wohlfühlort sein", so Schlögl, der sich über die bisherigen positiven Rückmeldungen freut.
Wie eine Gemeinde bei einem gemeldeten Giftköder reagieren könne, lasse sich nicht dezidiert beantworten. "Es wäre empfehlenswert, zum Beispiel die Polizei um mehr Präsenz zu bitten. Auch Hundehalter müssen entsprechend gewarnt werden", so der Vizebürgermeister.
Nur zwei Gemeinden
Der Bedarf an Hundewiesen ist nicht in allen GU-Nord-Gemeinden gegeben: Außer in Gratkorn gibt es lediglich in Gratwein-Straßengel eine solche. Auch hier kümmert sich die Gemeinde um den Platz. In Deutschfeistritz, lässt Bürgermeister Michael Viertler wissen, ist zwar des Öfteren über eine Hundewiese gesprochen worden, über die perfekte Lage und die Finanzierung ist man sich aber noch nicht einig geworden. "Zumindest würde es Sinn machen, damit Hunde nicht auf die Felder kommen", so Viertler.
Kot und Müll
Für St. Radegund gibt es nach fast zwei Jahren Debatte und Behördengängen eine gute Nachricht: Die Gemeinde kann endlich eine Hundewiese errichten. "Wir sind eine hundereiche und hundefreundliche Gemeinde. Es freut uns daher umso mehr, den Hunden einen eigenen Platz zur Verfügung stellen zu können", sagt Bürgermeister Hannes Kogler.
Vor allem aber ist es das Grün der Landwirte, das allzu oft als Hunde-WC herhalten muss, weshalb eine Hundewiese für den Ortschef so wichtig ist. "Der Kot auf den landwirtschaftlichen Flächen ist ein großes Problem. Aber es ist auch schon so oft passiert, dass die Landwirte volle Hundesackerl gefunden haben. Das bedeutet, dass der Kot zwar aufgehoben, aber im Sackerl auf dem Feld liegen gelassen wird. Das ist ärgerlich und bedeutet viel Müll", sagt Kogler. Darüber hinaus kämpft die Gemeinde immer wieder mit unachtsamen Touristen, die ihre Hunde frei herumlaufen lassen. "Aufklärungsarbeit ist sehr wichtig, aber man darf auch an die Hundebesitzer selbst appellieren, ein Auge auf den Hund zu haben."
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