Schaumgekrönte Handwerkskunst

Kenner des guten (Hopfen-)Tropfens: Junior-Chef Michael Fleck kümmert sich persönlich um die Biervielfalt. | Foto: Guus Schoonewille
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  • Kenner des guten (Hopfen-)Tropfens: Junior-Chef Michael Fleck kümmert sich persönlich um die Biervielfalt.
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Bier ist definitiv nicht gleich Bier – und das sollten die Österreicher, die einen jährlichen Pro-Kopf-Konsum von mehr als 100 Litern haben, eigentlich wissen. "Tun viele aber nicht", sagt Reini Schenkermaier, Obmann der Marktgemeinschaft "Steirisches Brauhandwerk", kurz Steiermarkbier. "Die meisten kennen das Pils und das war's. Uns geht es darum, die Vielfalt des Biers zu betonen und Bier als Kulturgetränk zu positionieren", so Schenkermaier.

Modernste Craft Brewery

Dieser Devise haben sich auch noch neun andere steirische Brauereien verschrieben, die die Braukunst hochleben lassen. Wie die größte private und modernste Craft Brewery: 'Flecks Steirerbier' in Frohnleiten. Seit rund 20 Jahren brauen Flecks Brauereianlagen in 35 Ländern der Welt. "So stammen weltweit etwa 300 Biere mit unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen aus unserem Rezeptbuch. Daraus entstand irgendwann der Wunsch, unser eigenes Bier zu brauen – als 'Heimkehrer' mit internationaler Erfahrung im Gepäck", erzählt Junior-Chef Michael Fleck.

Bier für Genießer

Als regionaler Bierproduzent kämpft auch Fleck mit dem Geschmack der handelsüblichen Bierlandschaft: "Durch die alteingesessenen großen Marken haben sich die Konsumenten an einen immer ähnlicher werdenden Geschmack gewöhnt." Genau hierbei können die Frohnleitner jedoch punkten, denn 'Flecks Steirerbier' setzt auf Kultur und Bier für Genießer. "Unsere Herausforderung ist es, die Kunden zu überraschen und aufzuzeigen, was mit den Grundstoffen Wasser, Malz, Hopfen und Hefe alles möglich ist", sagt Fleck. Der Geschmack der sechs hauseigenen Biere und Saisonbiere ist nicht nur das Wichtigste, sondern auch das Markenzeichen der Anlagen, die mit Außenkocherverfahren für vollmundige Biere sorgen.
"Selbstverständlich ist auch Nachhaltigkeit für regionales Bier wichtig, dazu gehört unter anderem die Verwendung von Solarenergie und der Einsatz von traditionellen Rohstoffen, die so weit als möglich aus der Region stammen", meint der Junior-Chef. "Zusätzlich zählt für uns auch der Ab-Hof-Verkauf als wichtiges Kriterium, wir wollen für unsere Kunden da sein."

Edle Tropfen

Auf dem Erfolg will sich in der Craftbierbrauerei niemand ausruhen. Neben dem Brautheater mit dem sogenannten Bierverführer, das regelmäßig Touristen nach Frohnleiten lockt, gibt es schon Visionen für die zukünftige Biervielfalt. Neue Geschmacksrichtungen etwa oder, dem Slow-Food-Gedanken gemäß, die Idee vom "Slow-Beer". So kann Bier eine echte Alternative zum Wein werden. "Dennoch versteht sich Craft-Bier-Kultur nicht als Konkurrenz zur Weinkultur, sondern als Ergänzung", meint Fleck, "dann steckt im edlen Tropfen eben manchmal Hopfen".

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