Tierschutzvereine in Notlage

Viele Tiere, wie die Katze Minka, suchen ein Zuhause – doch an liebevolle neue Besitzer dürfen sie nicht mehr vermittelt werden. | Foto: Care for Cats
  • Viele Tiere, wie die Katze Minka, suchen ein Zuhause – doch an liebevolle neue Besitzer dürfen sie nicht mehr vermittelt werden.
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  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Mit der Novellierung des Tierschutzgesetzes, wonach die Vermittlung von Tieren über Internetplattformen und Social Media seit vergangenem Freitag verboten ist, soll der illegale Tierhandel gestoppt werden. Doch das neue Gesetz trifft auch die zahlreichen Tierschutzorganisationen, Vereine und Pflegestellen – und ihnen droht das Aus ihrer Tätigkeiten.

Wohin mit den Tieren?

Tiere von dubiosen Züchtern oder aus Hobbyvermehrstätten landen häufig beim Tierarzt zum Einschläfern oder über die Organisationen in Tierheimen. Doch die Vermittlung ist seit dem 1. Juli unter Strafe gestellt und inkludiert sowohl das Feilbieten als auch Verschenken und jegliche Öffentlichmachung. Vereine, die kein Tierheim betreiben, benötigen in Zukunft eine Betriebsstätte mit Personal rund um die Uhr und Quarantäneräume, um die Auflage zum Inserieren erfüllen zu können. Oder sie sind offiziell als Zucht gemeldet.
Was das neue Gesetz nicht verrät, ist, wie Vereine und Organisationen, die sich den Samtpfoten annehmen, künftig agieren sollen, damit ein neues Zuhause für die Tiere gefunden wird.

Konsequenzen ziehen

"Uns sind die Hände gebunden", sagt Susanne Göhring vom Gratkorner Verein "Care for Cats", "es ist ohnehin schon schwierig gewesen, zuverlässige und gute Pflegestellen zu finden. Wo sollen jetzt die Tiere hin? Auf die Straße? In überfüllte Tierheime?" Bereits vor einem Jahr, lässt Göhring wissen, haben sich steirische Tierschutzvereine mit der Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck getroffen, um über die Neuerung des Gesetzes zu sprechen. "Und da bin ich persönlich mit einem guten Gefühl wieder weg. Aber jetzt weiß niemand so recht, welche Paragrafen erfüllt werden müssen und was wir tun sollen." Dazu kommt, dass Vereine, wie Göhring einen führt, häufig als Privatpersonen für Kosten selbst aufkommen und sich mittels Spendenaktionen über Wasser halten.
"Das Gesetz muss dringend geändert werden. Da ging der Schuss nämlich gewaltig nach hinten los. Was als das Verhindern des illegalen Handels begann, mündet jetzt im Tierleid", sagt die passionierte Tierschützerin, "außerdem will ich ja nichts verkaufen, sondern einen guten Platz für die Tiere finden." Für den Verein "Care for Cats", wie auch andere Tierschutzorganisationen, wird es in Bälde Konsequenzen geben. "Wenn wir uns nicht raussehen und Auflagen nicht erfüllen können, dann bleibt uns leider nichts anderes übrig, als mit unserer Arbeit aufzuhören", sagt Göhring.

Unter www.neuestierschutzgesetz.at haben sich Tierschutzorganisationen zusammengetan und informieren über die Situation.

#mitreden!
Ist das neue Tierschutzgesetz richtig? Finden Sie es gerecht, dass Tierschutzorganisationen und -vereine nicht mehr vermitteln dürfen? Welche Lösungen müssen her? Sagen Sie uns Ihre Meinung und schreiben Sie an: gu-nord@woche.at

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