Wegweisendes Ehrenamt

Mit Wanderschuhen und Farbeimer ausgerüstet: Alexander Gratzer ist ehrenamtlicher Wegemarkierer. | Foto: Privat
  • Mit Wanderschuhen und Farbeimer ausgerüstet: Alexander Gratzer ist ehrenamtlicher Wegemarkierer.
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  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Wenn Alexander Gratzer wandern geht, dann hat er immer häufiger Farbeimer und Pinsel im Rucksack. Denn der 26-Jährige ist einer von vielen Wegemarkierern, die sich u. a. darum kümmern, dass sich in den Wäldern von Graz-Umgebung Nord niemand verirrt.

Lotsenfunktion

Ob Spaziergänger, Mountainbiker oder Wanderer: Wer an der frischen Luft im Wald unterwegs ist, dem sind die rot-weiß-roten Markierungen an den Bäumen nicht entgangen. Sie sind unscheinbar und haben dennoch eine sehr wichtige Funktion: Die Zeichnungen verweisen darauf, dass der benutzte Weg von einem Verein, Verband oder einer Gemeinde betreut wird. Sie sind aber vor allem Lotse für all jene, die nicht vom Weg abkommen wollen. Gratzer markiert ehrenamtlich für den Tourismusverband "OberGraz", über den bereits 39 Wanderwege betreut werden: "Ich bin ein Naturliebhaber und finde beim Wandern Entspannung. Dort, wo ich aufgewachsen bin, kenne ich jeden Winkel des Waldes. Da dachte ich: 'Das lässt sich gut miteinander verbinden'."

Nachhaltigkeit

Auf rund 280 Quadratkilometern können Bewegungshungrige in GU-Nord wandern. "Die Markierungen weisen auf Abzweigungen und Änderungen des Weges hin; auch darauf, in welche Richtung der Gipfel liegt", sagt Gratzer, der auch aktives Mitglied der Naturfreunde in der Ortsgruppe Deutschfeistritz ist. Für das Bepinseln der Bäume wird übrigens auf wasserbasierte Farben gesetzt, um dem Thema Nachhaltigkeit gerecht zu werden.

Wegepatenschaft

Seine Tätigkeit nimmt der Student sehr ernst. "Und sie wird auch in Zukunft wichtig sein. Denn unsere Wanderwege müssen erhalten bleiben." Dem stimmen die Steirer, deren Achtsamkeit in Sachen Wald wieder stark steigt, jedenfalls zu. Zwar findet Gratzer auf Touren auch verwucherte Strecken – die etwa durch Forstarbeiten oder Unwetter entstehen –, aber generell wird der Müll im Grünen immer weniger. Zuständig dafür sind die Wegepaten bzw. Wegeerhalter. Allein 17 Mitglieder hat der Österreichische Alpenverein der Sektion Gratkorn-Gratwein, der im März sein 70-jähriges Bestehen feierte. "Wir führen Begehungen durch, sind für Erhalt und Sicherheit der Begehbarkeit, aber auch für die Sauberkeit einzelner Abschnitte zuständig", verrät Wegereferent Wilhelm Graf. Um zu Kapelle oder Bildstock zu gelangen, muss der Weg dorthin für Wanderer vorab ausreichend konzeptioniert und beschildert werden.

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