Weihnachtsgrüße von unseren Auslandssteirern

Egal, wie gefeiert wird – Weihnachten ist immer ein Fest der Freude und der Liebe. | Foto: Kzenon/Fotolia
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Vom Christkind über Santa Claus, Père Noël bis zu Befana – es weihnachtet. In der WOCHE erzählen Auslandssteirer von ihren Weihnachtsfesten fern der Heimat.

70.000 im Ausland

Während bei uns das Christkind alle Hände voll zu tun hat, seinen Platz gegen den schier übermächtigen Weihnachtsmann zu verteidigen, sehen sich jährlich zigtausende Steirer dieses Duell aus der Ferne an: Laut Auskunft des Büros für Auslandssteirer leben zwischen 60.000 und 70.000 Steirerleut' im Ausland. Dabei haben sie sich entweder die Weihnachtsbräuche des Gastlandes zu eigen gemacht oder einfach jene steirischen Bräuche, die besonders am Herzen liegen, "importiert".
Zwei von ihnen sind die gebürtigen Frohnleitner Heribert Kink und Karl Neuhold, die in Norwegen bzw. Schweden den Christbaum aufstellen.

Reich gedeckter Tisch in Schweden

Direkt nach der Lehre hat Karl Neuhold den Weg in den hohen Norden angetreten. "Damals war Schweden sehr gefragt. Nicht nur wegen der schönen Mädchen, sondern auch wegen der Volvos", scherzt er. Tatsächlich war das Königreich Schweden in seiner Jugend bei den Frohnleitnern ein beliebtes Urlaubsziel. "Ich hatte eine gesicherte Lebensexistenz in der Heimat. Es waren aber Neugier und Abenteuerlust, die mich dazu bewogen haben, zu gehen", erzählt Neuhold über das Jahr 1968, in dem er seine Zelte in der Stadtgemeinde endgültig abbrach. Trotzdem vermisst er seine Heimat. "Das ist auch der Grund, warum ich den Klub der 'Auslandsfrohnleitner' im Jahr 1981 gegründet habe. Heute heißt der stolze Verein der Heimatverbundenheit 'Club Frohnleiten'", erzählt Neuhold, der zugleich Vorstand des schwedisch-österreichischen Vereins mit insgesamt 420 Mitgliedern ist.
Weihnachten wird in Schweden traditionsreich gefeiert. Besucht werden die Schweden vom Weihnachtsmann, der am Siljansee wohnt und Tomte heißt. Am Heiligen Abend beginnt am Nachmittag das Kinderprogramm, Verwandte kommen und es wird geplaudert. Richtig festlich wird's, wenn der reich gedeckte "Julbord", der Weihnachtstisch, zum Verweilen bei Lachs, Hering und Weihnachtsbier einlädt. "Man sitzt zusammen bis Mitternacht. Ab dann trennen sich die Wege", sagt Neuhold und wünscht "god jul och gott nytt år".

Heiterer Abend in Norwegen

Auch Heribert Kink verließ recht früh, im Alter von 18 Jahren, Frohnleiten für die Freiheit Norwegens. Es war mehr ein Weglaufen, verriet er. Bereut hat er den Schritt nie, denn heute, so sagt Kink, lebt er ein zufriedenes Leben, gesund und glücklich mit der Familie in Vinstra. Die 2.500-Einwohner-Gemeinde, rund 260 Kilometer nördlich der Hauptstadt Oslo, ist bekannt für Henrik Ibsens Dramafigur Peer Gynt – hier beginnt auch der berühmte Peer-Gynt-Wanderweg.
Auch in Norwegen ist Weihnachten ein Fest der Familie und steht im Zeichen uralter Traditionen. Besucht werden Groß und Klein von "Julenisse", einer Mischung aus dem Nikolaus und einem norwegischen Troll. "Begonnen wird das Weihnachtsfest 'Julaften' mit einem gemeinsamen Mittagessen. Dann stehen Rippchen, Fischgerichte und traditionell Milchreis auf den Tischen", sagt Kink und wünscht "god jul og et godt nytt år". Um 17 Uhr wird der Heilige Abend mit Kirchenglocken eingeläutet, danach steht der Kirchenbesuch an. Ruhe steht ab dann für die Skandinavier nicht auf dem Plan, denn der Abend wird mit heiteren Liedern und Tanz beendet.

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