Wildes Garteln für den Lerneffekt
Im "Garten für alle" in Peggau lernen Kinder von der Natur und Mitarbeiter entspannen darin.
Peggau. Die Kinder der Volksschule Peggau haben es gut, denn direkt vor dem Schulgebäude befindet sich der "Garten für alle" – der Unterricht kann somit draußen im Grünen stattfinden. Sonja Zuser verrät, was es mit dem essbaren Garten auf sich hat und warum auch die Mitarbeiter des Zuser Ressourcenunternehmens hier ihr Mittagessen abholen sollten.
Naschen ist erwünscht
Saftige Marillen, knackiger Salat und frische Kräuter: Mitten in Peggau steht ein Garten, in dem alles, was das Gärtnerherz begehrt, wachsen und gedeihen darf. Vor allem alte Sorten sind gefragt. "Beim 'Kindergarteln' sind die Kleinen mit voller Begeisterung dabei, sie säen die Pflanzen in der Schule an und pflanzen sie hier ein. Das Highlight ist aber natürlich die Ernte", schmunzelt Zuser. Denn Naschen ist ausdrücklich erwünscht. Und der Lerneffekt enorm, denn die Kinder sollen, so Zuser, die Natur erleben und selbst herausfinden, dass mit ein wenig Geduld Erstaunliches geschehen kann. Hier können sie außerdem Äpfel essen, Nüsse sammeln und den Libellen beim Tanz auf dem Wasser zusehen.
Auf natürlichem Weg
Selbstverständlich ist der Garten bio. "Hier wächst im ganzen Jahr alles auf natürlichem Wege. Was sich halt so miteinander verträgt", so Zuser. Einmal in der Woche bekommt der Garten eine Grundpflege, ansonsten geht es hier recht wild zu. "Leider haben wir Probleme mit Schnecken. Aber so ist das halt." Und das Projekt fruchtet, bleibt von dem Ertrag doch kaum was übrig. Der Wildnisgarten "Garten für alle" zwischen Bahnhof und Kirche ist für jedermann zu jederzeit zugänglich. Das Konzept ist nicht neu: Nach Übelbach haben die Garten-Pioniere Johann und Sandra Peham in Peggau diesen Garten auf einem Grundstück, welches das Ressourcenunternehmen gekauft hat, entstehen lassen.
Spaziern und abschalten
Aber nicht nur die Volksschüler und Gemeindebürger ernten, was sie säen. Das Ressourcenunternehmen bietet mit dem "Garten für alle" seinen Mitarbeitern einen Ort, um sich entspannen zu können. "Der Job-Alltag kann manchmal stressig sein. Wer hierher kommt, soll eine Pause einlegen. Soll genießen, was die Natur zu bieten hat", sagt sie über die Zeit, in der die Vielfalt eines Gartens gegen Sorgen oder Burnout das beste Hausmittel sein kann. "Das Ganze ist einfach: Herkommen, ein bisschen Unkraut auszupfen, ein paar Pfirsiche mitnehmen, durchspazieren und abschalten", so Zuser. "Auch verschnaufen muss gelernt werden."
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