Sophia Brommer und Julia Gräfner von den Bühnen Graz: Zwei Julias erobern Graz

Talent, Disziplin, Glück: Das sind für Sophia Brommer (l.) und Julia Gräfner neben der Freude an der Arbeit die Zutaten für Erfolg. Als "Julia" begeistern sie das Grazer Publikum an Oper und Schauspielhaus. | Foto: Prontolux
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"Ich bin auf eine merkwürdige Weise verknallt in dieses Stück und habe heimlich gehofft, in der Produktion dabei zu sein", meint Julia Gräfner. Sie ist Nestroy-Preisträgerin und spielt die weibliche Hauptrolle in "Romeo und Julia" am Schauspielhaus. Auch die Oper Graz inszeniert mit "Roméo et Juliette" Shakespeares Klassiker, wo die international ausgezeichnete Sopranistin Sophia Brommer die "Juliette" verkörpert und damit ihre absolute Wunschfigur spielt. "Ich freue mich sehr, dass es mit der Juliette geklappt hat und das schon im zweiten Jahr des Engagements an der Grazer Oper."

Liebe ohne Bedingungen

Was die Faszination an "Romeo und Julia" ausmacht, erklären die Darstellerinnen im Rahmen eines Spaziergangs über den Kaiser-Josef-Markt. "Es ist die bedingungslose Liebe zwischen den beiden und das ‚als Mensch angenommen werden‘ und so akzeptiert werden", erzählt Julia Gräfner. Sophia Brommer ergänzt: "Es ist die Liebe, die alle Grenzen sprengt. Sie lässt einen selbst wachsen und spornt zu Fähigkeiten an, wo man nie gedacht hätte, dass man dazu fähig wäre." Auch heute stehe der Wunsch nach einer bedingungslosen Liebe und einem grenzenlosen Rausch im Vordergrund, jedoch ist die Sicherheit ein wichtiger Aspekt. "Das ‚Ich‘ steht mehr im Mittelpunkt und es gibt vielleicht weniger Kompromissbereitschaft", meint Gräfner. "Die Risikobereitschaft, die Romeo und Julia eingehen, kann man sich heute in einer Gesellschaft, die von Leistungsdenken und Druck geprägt ist, nicht mehr leisten. Aber der Wunsch, in so einem Traum zu leben, wird sich nicht ändern", so Brommer.

Genuss von Kunst und Kultur

Genusshauptstadt Graz – geht es nach den zwei Künstlerinnen, trifft dies auch auf den Kulturbereich zu. "Es ist eine schöne Stadt und die Menschen sind sehr nett. Die Faszination wird vom Ensemble auf das Publikum übertragen und umgekehrt", meint Brommer, die ursprünglich aus Stuttgart stammt und in Augsburg einen Wohnsitz hat. Die Norddeutsche Gräfner schätzt die Identifikation der Grazer mit der Kultur und meint: "Ich genieße die große Anerkennung gegenüber Kunst und Kultur und finde die Grundzuneigung der Grazer zu Darstellern und Sängern sehr liebevoll und schmeichelnd." Sie laden alle Menschen ein, Kultur zu genießen und wünschen sich einen legeren Zugang. "Es muss kein großer Aufwand sein, man muss ja danach keinen theaterwissenschaftlichen oder kulturhistorischen Vortrag halten", so Julia Gräfner und fügt hinzu: "Es ist alles live und echter Schweiß – man kann schon als Student zum Preis einer Schachtel Zigaretten ins Theater gehen."

Mut zu Entscheidungen

Neben dem Text- beziehungsweise Partiturlernen beschäftigen sich die Darstellerinnen mit Hintergrundinformationen, bevor es an die Proben mit dem Ensemble geht. Vor der Premiere wird sechs Wochen lang sieben Stunden täglich geprobt. "Am Beginn der Probenzeit muss ich meine komplette Partitur beherrschen", erzählt Brommer. „Ich muss mir überlegen, wie ich den Herausforderungen des Textes begegnen will", meint Gräfner. Vermitteln wollen die "Julias", dass die Menschen beseelt und ergriffen aus der Vorstellung rausgehen. "Inhaltlich wünsche ich mir, dass die Menschen Mut fassen und zwar Mut zu lieben, sich von Gefühlen leiten zu lassen und weniger Pragmatismus an den Tag legen", erzählt Sophia Brommer und ergänzt, dass jede Entscheidung besser sei als keine Entscheidung. "Entscheidungen zu treffen, ist eines der stärksten Dinge, die man tun kann. Es geht um Mut zu leben und Mut zum Leben", so Julia Gräfner.

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