Die grüne Welle für Fußgänger rollt an

Grün für Fußgänger: Die Ampel auf der Mariahilferplatz-Seite des Erich-Edegger-Stegs wird weiter gleich funktionieren wie in der Testphase. | Foto: bmvit
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Rot. Eine Farbe, die weder Fußgänger, Radfahrer noch Autofahrer gern sehen. An der Ampelkreuzung beim Erich-Edegger-Steg/Mariahilferplatz wurde letztes Jahr im Frühjahr eine Testphase eingeleitet. Dort sehen seither alle Verkehrsteilnehmer Grün. Die Ergebnisse liegen nun vor und zeigen positive Effekte.

Wartezeiten verkürzen

"Wir Menschen warten ungern. Und warten wir noch dazu sinnlos, wenn gar kein Auto in Sicht ist, gehen wir wahrscheinlich bei Rot über die Kreuzung", sagt Bernd Cagran. Er leitet das Referat für Verkehrssteuerung und Straßenbeleuchtung der Stadt. "Die Idee des Projekts hier waren kurze Wartezeiten." So schaltet die Ampel sofort auf Grün, nachdem ein Fußgänger gedrückt hat. Nach dem Prinzip einer herkömmlichen Druckknopfampel muss eine Ampel erst auf Gelb und dann auf Rot für die Autofahrer schalten, wonach eine Wartezeit von mindestens acht Sekunden für den Fußgänger entsteht. "Bei der Ampel hier ist aber auf beiden Seiten – für Pkw-Lenker und Passanten Rot. So geht das Umschalten für die Fußgänger auf Grün schneller." Heranfahrende Autos werden 120 Meter vor der Ampel über Sensoren am Boden erkannt, die Anlage schaltet dann auch für sie auf Grün um.

Hohe Akztepanz

"Die Akzeptanz bei Fußgängern und Autofahrern war sehr hoch. Es gab keine Beschwerden von einer Seite", meint Verkehrsexperte Kurt Fallast. Sein Büro hat das österreichweite Pilotprojekt "Also Grün" gemeinsam mit der Stadt Graz, dem Verkehrssicherheitsfonds, dem Austrian Institute of Technology und der Boku Wien umgesetzt. "Das Projekt wurde von mehreren Seiten evaluiert und die Ergebnisse sind sehr positiv ausgefallen", sagt Fallast.
Allerdings wäre das Projekt nicht bei allen Ampelsystemen der Stadt einheitlich umsetzbar.

Nicht überall anwendbar

"Hier haben wir eine Einbahnstraße und keinen großartigen Verkehrsfluss. Bei der Elisabethstraße oder am Glacis würde eine solche Regelung wenig Sinn machen", sagt Cagran. Man stehe aber im ständigen Austausch mit anderen Städten und Verkehrsbüros und mache sich Gedanken, ob sich solche Ampelsysteme auch an anderen Schnittstellen in Graz bewähren könnten. "Wenn ich Leute dazu bringen will, umzuschalten und mehr zu Fuß zu gehen, muss ich Alternativen ausprobieren. Die Frage ist, wie ich unangenehme Wartezeiten reduzieren kann. Und wenn ich einem Verkehrsteilnehmer Grün gebe, muss ich dem anderen Rot geben, das ist nicht so leicht zu steuern", meint Cagran.
Das Thema der Fußgängerfreundlichkeit wird im Oktober bei der großen Fußgängerkonferenz, die erstmals in Graz stattfinden wird, besprochen. "Alle Maßnahmen, die der Verkehrsberuhigung in der Stadt dienen, freuen uns", sagt dazu Wolfgang Wehap aus dem Büro von Verkehrsstadträtin Elke Kahr.

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