Die Zapfsäulen in Graz werden nicht "abtanken"

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Es ist ein Phänomen, das in den vergangenen Jahren nicht nur in Graz zu beaobachten war: Klassische Tankstellen mit Shop und Waschanlage an Hauptverkehrsrouten schließen, während auf der anderen Seite die Anzahl an Tankautomaten zunimmt (siehe Grafik). Der Schluss liegt nahe, dass das Geschäft mit den Zapfsäulen alles andere als lukrativ ist. Den Tankstellen geht es aber weniger an den Kragen als befürchtet.

Abwärtstrend gestoppt

„Keine Frage, es hat Rückgänge gegeben. Es scheint aber, dass wir die Talsohle jetzt durchschritten haben. Die Anzahl der aktuell am Markt befindlichen Tankstellen bleibt ungefähr gleich“, berichtet WKO-Fachgruppengeschäftsführer Oliver Käfer. Laut einer Statistik der Wirtschaftskammer gibt es in Österreich noch immer rund 2.800 Tankstellen und damit um nicht einmal 200 weniger als im Jahr 2008. Auch der Trend hin zum Automaten und weg von fixen Shops mit angeschlossener Tankstelle sei vorerst gestoppt.

Tankstelle als Begegnungsort

„Das hat auch einen guten Grund: Die Tankstelle wird nämlich für viele Menschen in einer immer unpersönlicheren Welt zum Ort der Begegnung“, so Käfer, der im selben Atemzug auf ein Uni-Projekt von Professor Helmut Eberhart verweist, der das Leben in Tankstellen über Jahre erforscht hat. Dazu ist auch eine Ausstellung im kommenden Jahr im Volkskundemuseum geplant.
„Die direkte Begegnung zählt also wieder etwas. Vielleicht verkaufen sie dann andere Treibstoffe, ich bin aber überzeugt, dass es immer Mitarbeiter in der Tankstelle geben wird“, sagt Käfer.

Der Shop wird wichtiger

Die Tankstelle kann aber nicht nur als sozialer Ort betrachtet werden. „Die heutige Freizeitgesellschaft braucht nach einem Sonntagsausflug Nahrungsmittel. Die findet sie in den Tankstellenshops.“
In Graz selbst zählt die Wirtschaftskammer zwar 67 Tankstellen, „da sind aber auch jene auf Firmengründen mitgerechnet, sofern eine Gewerbeberechtigung vorliegt. Klassische Tankstellen, die für jedermann zugänglich sind, gibt es im Verhältnis nicht so viele.“

Oliver Käfer: „Die Tankstelle als Ort der Begegnung wird in einer immer unpersönlicheren Welt wichtiger.“ | Foto: WKO
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