Gerd Kronheim vom Verein Bicycle fordert: Radfahren im Stadtpark muss erlaubt werden! (+ Umfrage)

Setzt sich für ein Miteinander im Stadtpark ein: Gerd Kronheim | Foto: Oliver Wolf
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  • Setzt sich für ein Miteinander im Stadtpark ein: Gerd Kronheim
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Bereits 2009 wollte die damalige Verkehrsreferentin Lisa Rücker den Stadtpark für Radfahrer öffnen, scheiterte aber an Bestimmungen bezüglich des Naturschutzes. 2016 wurden die Wege des Stadtparks dann durch einen Landesbeschluss von diesen Bestimmungen ausgenommen – die Eroberung des Stadtparks durch Radfahrer schien greifbar nahe. 2018 sind die Strafen für Radfahren (Siehe WOCHE Wissen rechts) im Stadtpark so hoch wie nie zuvor. Für Gerd Kronheim vom sozialökonomischen Verein Bicycle unverständlich.

Positives Signal

Die Vorteile eines für den Radverkehr geöffneten Stadtparks liegen laut Kronheim klar auf der Hand: "Die Wege durch Graz würden sich verkürzen, wenn man den Park mit dem Rad queren könnte. Außerdem würden die Radwege rund um den Stadtpark etwas entlastet." Weiters könnte man mit der Aufhebung des Verbotes ein positives Signal setzen. "Jede Maßnahme, die das Radfahren in der Stadt vereinfacht anstatt es zu verhindern, ist ein gutes Zeichen!"

Genießen statt hetzen

Das Argument vieler Radverbotsbefürworter, dass der Stadtpark als Naherholungsgebiet geschwächt werden würde, will Kronheim nicht gelten lassen. "Das Radfahren ist eine freundliche Erscheinung, es ist etwas Positives. Natürlich muss aufeinander Rücksicht genommen werden, aber es soll ja auch keine Rennstrecke durch den Park entstehen!" Vielmehr könne man den Park als Entspannungsort auch für Radfahrer aufwerten: "Anstatt von A nach B zu hetzen, könnte man gemütlich radeln und die Natur genießen."

Keine "irren Radler"

Essenziell für funktionierenden Radverkehr im Stadtpark sieht Kronheim die Rücksichtnahme: "Der Park könnte als Paradebeispiel für das Zusammenleben zwischen Fußgängern und Radfahrern dienen. Es braucht keine eigenen Radwege, der Stärkere sollte einfach auf den schwächeren Acht geben." Man dürfe natürlich nicht "wie irre" durch die Gegend radeln, sondern müsse auf Fußgänger aufpassen.

Hinweise statt Strafen

"Ich würde nicht mit Geschwindigkeitsbeschränkungen arbeiten, sondern mit Hinweistafeln – ähnlich wie bei Wohnstraßen – agieren", meint Kronheim. Außerdem sei ja die Ordnungswache als Kontrollorgan vor Ort – auch mit dem Rad. Ein Zeichen für den Radverkehr in Graz würde die Aufhebung des Fahrverbots im Stadtpark auf jeden Fall darstellen. Denn dass zwar Autostraßen den Stadtpark kreuzen und höhere Strafen als je zuvor für Radfahren im Stadtpark verhängt werden, ist laut Gerd Kronheim "einfach ein schlechtes Zeichen für Graz als Fahrradstadt." 

Strenge Vorschriften in der Bundeshauptstadt

Ähnlich wie in Graz  ist es auch in Wien großteils verboten, in Parks mit dem Rad zu fahren. Wer beispielsweise mit dem Fahrrad durch den Schlosspark Schönbrunn düst, muss mit einer Strafe von bis zu 700 Euro rechnen. Selbst das Schieben und die Mitnahme von Rädern ist nicht gerne gesehen beziehungsweise sogar verboten. Zuständig für die Überwachung der Parks sind die Bundesgärten selbst. Zu den Parks mit Radfahrverboten gehören auch der Wiener Augarten, der Belvederegarten, der Burggarten und der Volksgarten. Grund für das Radverbot ist der Denkmalschutz, da diese Parks zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Ausnahmen gibt es in den Parks für Kinderfahrräder, da die Kleinen den Weg durch den Park oft nicht zu Fuß bewältigen können.

Setzt sich für ein Miteinander im Stadtpark ein: Gerd Kronheim | Foto: Oliver Wolf
Unbeschwertes Fahrradfahren ist auch in den Wiener Parks verboten. Die Strafen sind hoch. | Foto: Kzenon/Fotolia
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