Graz Inside: Landeszeughaus – Im Einsatz für Graz und den Papst

Über 32.000 Rüstungen, Schusswaffen und vieles mehr – kaum ein Grazer kennt es nicht, kaum ein Tourist lässt es aus: Das Landeszeughaus in der Herrengasse. Hinter der beeindruckenden Sammlung stecken aber auch viele Geschichten, die nur wenige kennen. Sogar der Papst setzt auf die Expertise aus dem Zeughaus.

Bürsten, polieren, ausbessern

Die Instandhaltung der Ausstellung ist eine Mammutaufgabe. Johann Weichhart arbeitet mit seinen beiden Kollegen täglich daran, dass sich die Stücke in perfektem Zustand befinden. Besonders im Winter, wenn das Museum nicht täglich geöffnet hat, sind die Restauratoren am Bürsten, Ausbessern und Polieren. "Der historische Hintergrund macht die Arbeit besonders. "Man braucht Gefühl dafür", berichtet Weichhart. Aber die Arbeit an den heimischen Rüstungen, Gewehren und Lanzen ist den Restauratoren nicht genug.

Für die Schweizer Garde

Seit dem Besuch des damals amtierenden Papstes Benedikt im Jahr 2007 bringt man auch Rüstungen der Schweizer Garde auf Hochglanz. Aus dem Gastgeschenk der steirischen Landesregierung wurde eine über zehnjährige Zusammenarbeit. "Sie schicken uns ihre Harnische und wir führen die Ausbesserungsarbeiten durch. Wir sind auch regelmäßig in den Vatikan gereist, um den dortigen Restauratoren die einfacheren Arbeiten zu erklären", so Weichhart.

Gebäude als Schutz

Eine weitere Besonderheit des Landeszeughauses ist seine "Selbstschutzfunktion". "Das gesamte Gebäude steht unter Denkmalschutz, deswegen gibt es auch keine Schilder zu den Ausstellungsstücken und vor allem keine Klimaanlage – die dicken Wände gewährleisten das langsame Erwärmen beziehungsweise Abkühlen der Räume im Herbst und Frühling und so reguliert das Gebäude die Temperatur im Inneren selbst", erzählt Sammlungsverwalterin Daniela Assel. Das viele Holz in den Böden und den Regalen saugt außerdem die Feuchtigkeit auf – perfekte Bedingungen für ein Museum wie das Landeszeughaus. 

Infos und Öffnungszeiten:

• www.landeszeughaus.at