Kindergarten spart 2.350 Euro bei seinen Müllgebühren
Vorwort
Das richtige Mülltrennen ist eine der einfachsten Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die es gibt und sollte bei einem öffentlichen Betrieb einer Stadt, die sich Ökostadt nennt, auch selbstverständlich sein.
Dieser Beitrag zeigt aber, dass es nicht immer so ist.
Ich musste über ein Jahr sehr aktiv sein, um dann 2.350 Euro für die SteuerzahlerInnen der Ökostadt Graz einzusparen.
Rückblick
Am 2. Juni 2016 gab es die ersten Informationen an die Verantwortlichen der Ökostadt Graz (Stadträte Hohensinner und Rücker sowie Dr. Loidl) zum enormen Restmüllanfall bei einem städtischen Kindergarten in Graz.
Der mittlere wöchentliche Müllanfall stellte sich so dar:
1.100 Liter Restmüll, 480 Liter Papiermüll und 104 Liter Biomüll*.
Das ergibt dann eine Restmüllquote von 65,3 Prozent.
Zum Nachlesen der Beitrag von Juli 2016
Abfuhrordnung von Graz
Die Ökostadt Graz verstößt mit ihrem Restmüllmanagement vorsätzlich gegen ihre eigene Abfuhrordnung.
"...§ 1
Allgemeine Bestimmungen
(1) Die Landeshauptstadt Graz erfüllt die von ihr zu besorgenden Aufgaben der Abfallwirtschaft nach den Grundsätzen des Vorsorgeprinzips sowie der Nachhaltigkeit. Dazu zählen insbesondere nachvollziehbare Maßnahmen zur Abfallvermeidung, Maßnahmen für die Sicherstellung einer nachhaltigen Abfall- und Umweltberatung sowie Maßnahmen und Projekte zur Förderung einer nachhaltigen Abfall- und Stoffflusswirtschaft..."
2.350 Euro eingespart
Im Oktober 2016 wurde meine erste Forderung erfüllt und der Kindergarten bekam eine gelbe Tonne, die er vorher nicht hatte.
Im Juli 2017 wurde dann meine zweite Forderung erfüllt und auf die richtige Mülltrennung gesetzt. Die 1.100 Liter Restmülltonne konnte dadurch durch eine 240 Liter Restmülltonne ersetzt werden.
Die Änderung bei der Restmülltonne führte dann zu einer jährlichen Einsparung von 2.350 Euro bei den Müllgebühren.
Haus für den Müll
Im August 2017 wurde dann mit der Einhausung des Müllplatzes begonnen. Für mich eine nicht nachvollziehbare Steuergeldverschwendung, da die Ursachen für die hohen Müllgebühren in der Vergangenheit nicht bei den AnrainerInnen des Kindergartens, sondern bei den Verantwortlichen der Ökostadt Graz lagen...
Kleiner Fisch
In Summe könnten bei städtischen Betrieben 100.000? Euro? pro Jahr durch eine verbesserte Mülltrennung eingespart werden, wenn sich die Ökostadt Graz entschließen könnte nach ihren eigenen Gesetzen und Vorgaben zu handeln.
Redaktionelle Hinweise:
Der Verfasser dieses Beitrages, Rainer Maichin,
ist Diplom-Energieeffizienztechniker,
und aktuell der EINZIGE in der Ökostadt Graz,
der den Mut hat, solche Maßnahmen zu initiieren und auf deren Umsetzung zu bestehen.
In den nächsten Wochen wird es dann noch einige solche "interessante" Beiträge geben.
Link:
Am 11.11.2017 feiert der VHS-Kurs "Runter mit den Betriebskosten" seine Weltpremiere.
Das richtige Mülltrennen ist hier auch ein wichtiger Themenbereich.
* Biomüll wird 45 Mal pro Jahr entleert.
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