Landluft oder städtische Vielfalt – Der Experte gibt Tipps beim Umzug

Idyllische Ruhe am Land oder kulturell vielfältiges Leben in der Stadt? Die Frage, wo man hinzieht, ist oft eine fundamentale für junge Paare, die kurz davor sind, eine Familie zu gründen.
Die Zeit, wo man sich irgendwo, meistens etwas außerhalb der Stadt, ein Haus für die Ewigkeit baut, das dann von Generation zu Generation bewohnt wird, neigt sich eher dem Ende zu. Auch Wohnentscheidungen sind keine Entscheidungen mehr für die Ewigkeit. Man will in irgendeiner Form mobil bleiben. Ebenso ist es nicht so ganz richtig, dass am Land zu wohnen billiger ist. Studien ergeben, dass die Ersparnis bei der Miete oft durch Pendelei und durch weitere Anfahrtswege zu Sportmöglichkeiten und Kulturmöglichkeiten mehr als wettgemacht wird. Doch es gibt auch eine Strömung zurück zum Land, denn es ist nicht mehr so, dass nur die Stadt der Raum der Möglichkeiten schlechthin ist. Dennoch sollte man als Paar genau darüber reden, wer wohin ziehen will:

Tipps vor dem Umzug

1. Lassen Sie sich Zeit mit der Entscheidung. Wenn Sie etwas haben, das Ihnen einigermaßen zusagt, bleiben Sie dabei.
2. Hören Sie sich gegenseitig zu und tun Sie nicht die Wünsche und Sorgen des anderen als Nonsens ab.
3. Versuchen Sie die wechselseitigen Bedürfnisse mitzuteilen und auch zu erspüren. Das geht am besten dadurch, indem man sich in die Haut des anderen versetzt.
4. Beachten Sie gut und genau finanzielle Aspekte. Nicht immer ist das Land billiger.
5. Prüfen Sie genau, was eine Wohnentscheidung für Ihre Leidenschaften und Hobbys bedeutet, aber auch für die Bildungspläne Ihrer Kinder.
6. Wenn Sie so zu einer Entscheidung gekommen sind, stehen Sie zu ihr. Nichts ist schlimmer, als etwas zu beginnen, zu dem man nicht richtig stehen kann.
7. Nichts ist zudem für die Ewigkeit.

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Familienflüsterer
Dr. Philip Streit

Ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut sowie Lebens- und Sozialberater und beantwortet in der WOCHE Fragen aus dem Themenfeld Erziehung, Familie und Beziehung.

Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz. Es ist das größte Familientherapiezentrum in der Steiermark.
Telefon: 0316/77 43 44
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