Obdachlose: Dem Winter im Stadtpark trotzen

Zuhause: Früher verbrachte Roli neun Monate im Jahr im Stadtpark, jetzt ist er trotz Minusgraden das ganze Jahr über dort. | Foto: KK
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  • Zuhause: Früher verbrachte Roli neun Monate im Jahr im Stadtpark, jetzt ist er trotz Minusgraden das ganze Jahr über dort.
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  • hochgeladen von Martina Maros-Goller

Der Winter hat Graz fest im Griff, nach den Schneefällen dominieren Minusgrade. Das ist für einige jedoch kein Grund, nach einer warmen Unterkunft zu suchen. Die WOCHE sprach mit Roli, der Tag und Nacht vor dem Forum Stadtpark anzutreffen ist.

Kälte ist kein Thema

"Ich könnte in der Nacht zu Freunden gehen, aber ich will sie nicht stören", erzählt Roli. Früher war er neun Monate im Jahr im Stadtpark, jetzt wohnt er das ganze Jahr über dort. Kalt sei ihm nicht, ein Heizstrahler wärme ihn. "Und die Plane ist in der Nacht weiter unten, das geht schon."

Gespräche mit der Stadt

Der gelernte Elektriker wünscht sich von der Stadt ein Haus, in dem er und andere wohnen können. "Im Herbst waren Vertreter der Stadt hier, aber es ist bisher nichts weiter passiert. Jetzt ist der Winter auch fast um", meint Roli. Eine Nahebeziehung hat sich mittlerweile auch zu den unmittelbaren Nachbarn, den Künstlern und Mitarbeitern des Forum Stadtpark, entwickelt. "Es geht um ein wertschätzendes Miteinander", berichtet Heidrun Primas, die Leiterin des Forum Stadtpark. "Wir respektieren uns, aber im Stadtpark entsteht viel Lärm, der die Arbeit erschwert." Auch Primas erzählt, dass es bereits Gespräche mit Bürgermeister Siegfried Nagl und Stadtrat Kurt Hohensinner gab, um eine langfristige und zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten zu finden.

Notschlafstellen: keine Option

"Das Wichtigste ist: In Graz muss niemand frieren. Notschlafstellen können von allen aufgesucht werden", heißt es aus Hohensinners Büro. Ein geeignetes Haus zu finden sei nicht so einfach, vor allem müssten auch Gegenleistungen in Form von gemeinnützigem Engagement erbracht werden. "Wir können Wohnmöglichkeiten nicht gratis zur Verfügung stellen", betont man im Stadtratsbüro.
Notschlafstellen sind für Roli keine Option: "Da kann ich meinen Hund nicht mitnehmen." Gemeinnützige Tätigkeiten aber sehr wohl: "Ich bin bereit, mich einzubringen", hofft Roli auf ein Aktivwerden der Stadt.

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