ÖH-Vorsitzender Michael Ortner meint: In Graz braucht es Grillstellen in öffentlichen Parks!

Fordert Grillstellen als konsumzwangfreie Zonen: Michael Ortner | Foto: ÖH Uni Graz
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Freifläche zum Relaxen, Parkbänke für eine kleine Pause oder das Parkcafé für einen kühlen Spritzer nach einem Arbeitstag – der Grazer Parks haben viel zu bieten, aber eines nicht: öffentliche Grillstellen für ein sommerliches Barbecue. Laut dem seit Freitag neuen Vorsitzenden der österreichischen Hochschülerschaft der Universität Graz, Michael Ortner, ist das vor allem für junge Menschen schade.

Plätze ohne Kaufzwang

"Graz ist generell eine Stadt, in der jungen Menschen viel verboten ist. Öffentliche Grillstellen hätten viele Vorteile", sagt Ortner. So würden sich Grillplätze in Parks vor allem für Studenten, die oft knapp bei Kasse seien, auszahlen: "Grillplätze wären konsumzwangfreie Zonen. Man könnte seine eigenen Lebensmittel und Getränke mitbringen, aber müsste nichts konsumieren, um seine Zeit dort verbringen zu können."
Für Studenten, die generell viel Zeit in Parks verbringen, würden Grillstellen eine Aufwertung der Lebensqualität bedeuten. "Viele wohnen in WGs und haben nicht viel Platz für sich, deswegen kommen sie zum Lernen und in ihrer Freizeit in Parks. Grillplätze würden das Angebot der Parks noch erweitern", meint Ortner.

Sicherheit großgeschrieben

Michael Ortner ist es wichtig, den Sicherheitsaspekt für Grillstellen nicht außer acht zu lassen. Für ihn tragen genehmigte Grillstellen allerdings zu höherer Sicherheit bei: "Wenn die nötige Infrastruktur vorhanden ist und genügend Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialen eingehalten wird, ist gegen Grillstellen nichts einzuwenden. Außerdem sollten auch die nötigen Utensilien zur Verfügung stehen, um ein Feuer eindämmen zu können." So würde man illegales Grillen an unsicheren Orten einschränken.

Der Ruf wird immer lauter

In Graz gibt es mit den Auwiesen nur einen öffentlichen Grillplatz. Das Thema Grillen ist laut dem Leiter des Grazer Amtes für Grünraum und Gewässer, Robert Wiener, sehr präsent: "Der Ruf nach öffentlichen Grillplätzen wird immer lauter. Die Probleme in unseren Parks sind die fehlende Infrastruktur und die Nähe zu Wohnungen und Siedlungen. Grillplätze sind natürlich eher auf freien Vorstadtwiesen wie in Wien denkbar."
Michael Ortner sieht hier aber kein Problem: "Die Grillplätze müssen ja nicht an der Parkgrenze sein. Die Parks in Graz sind groß genug, so dass niemand jemanden hört oder vom Geruch belästigt wird, der in der Mitte grillt." 

Grillen: So läuft es in der Schweiz und Deutschland

In Graz sind die Regeln für öffentliches Grillen klar festgelegt, in Parks ist es untersagt. In unseren Nachbarländern ist das – zumindest teilweise – anders.

Mehr Grillzonen in Deutschland

In Deutschland darf auf dem eigenen Balkon oder der eigenen Terrasse im Grunde gemacht werden, was einem gefällt, solange es den Nachbarn nicht stört und der Vermieter es erlaubt – also auch gegrillt werden. An öffentlichen Plätzen wie Parks ist das Brutzeln nur erlaubt, wenn es ausdrücklich ausgeschrieben ist. In Grünanlagen gibt es oft ausgewiesene Grillzonen, an die sich alle halten müssen. Hier kann entweder der vorhandene Grill genutzt werden oder man darf sein eigenes Gerät mitbringen. Verhaltensregeln sind meistens auf Schildern vorgegeben. Wer Grillverbote missachtet, muss mit einem saftigen Bußgeld von bis zu 5.000 Euro rechnen.

Schweiz als Paradebeispiel

Grundsätzlich darf man im Land der Eidgenossen überall grillen, wo es das Gesetz nicht ausdrücklich untersagt. Es gilt die Polizeiverordnung, die besagt, dass "es verboten ist, öffentliches oder privates Eigentum zu verunreinigen, zu verändern oder zu beschädigen". Dazu zählt etwa ein Brandschaden auf Wiesen. Macht man jedoch mit einem Grill auf Kies am Seeufer ein Feuer und verursacht keine Verunreinigung, dann ist das generell erlaubt. Vorsicht ist wieder bei vom Rauch oder Geruch betroffenen Nachbarn und Anrainern geboten. Auch bei erhöhter Waldbrandgefahr kann das Grillen im Freien verboten werden.

WOCHE-Wissen

Im Grazer Stadtgebiet gibt es mit den Auwiesen nur einen öffentlichen Grillplatz. Außerdem wird im Zuge des Mur-Masterplans auch über Grillplätze an der Mur nachgedacht. Im eigenen Garten oder am Balkon ist das Grillen – unter der Erfüllung von Auflagen wie dem Einhalten von genügend Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien – erlaubt.

Schreiben Sie uns:

Braucht Graz Grillstellen im öffentlichen Raum? Was halten Sie von der Meinung des ÖH-Vorsitzenden Michael Ortner? Schreiben Sie uns Ihre Meinung, Konzepte, Ideen und Gedanken per E-Mail an leserbrief@woche.at, per Post an die "WOCHE Graz", Gadollaplatz 1, 8010 Graz, oder posten Sie auf unserer Website www.meinbezirk.at/graz oder auf unserer Facebook-Seite.

Fordert Grillstellen als konsumzwangfreie Zonen: Michael Ortner | Foto: ÖH Uni Graz
Sommerliche Grillfeste sind allerorts extrem beliebt, aber nicht überall erlaubt. | Foto: bernardbodo/Fotolia.com
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