Wasserpfeifen geht der Rauch aus

Sieht seine Kunden als Familie: Mehmet Dikilitas kämpft für den Erhalt seines Lokals. | Foto: Prontolux
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Allgemeines Rauchverbot in Lokalen ab 2018 – eine neue Regierung wird angelobt – der Beschluss zum Rauchverbot soll aufgehoben werden – Proteste – das Don't smoke Volksbegehren legt die Server des Innenministeriums lahm: In Sachen Rauch in der Gastronomie hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten einiges getan. Von einem Rauchverbot besonders hart betroffen wären Shishabars. Mehmet Dikilitas, Inhaber der WunderBar in der Gleisdorfer Gasse beim Jakominiplatz, sieht seine Existenz gefährdet.

Ausnahmeregelung als Lösung

Mehmet Dikilitas betreibt die WunderBar bereits seit 2013. Jeden Tag kommen rund 200 Kunden in sein Lokal, fast alle rauchen Wasserpfeife. "Viele Leute wollen unter der Woche keinen Alkohol trinken, aber trotzdem gemütlich zusammensitzen. Die Shisha ist einfach gesellig", so Dikilitas. Er hat die WunderBar erst im vergangenen Jahr erweitert und dafür knapp 50.000 Euro investiert. "Und das soll jetzt umsonst gewesen sein? Wir leben vom Sishageschäft, nur mit Getränken kann ich den Laden nicht finanzieren. Wenn das neue Gesetz doch kommt und es keine Ausnahmegenehmigung für Shishabars gibt, muss ich zusperren", berichtet der Barbetreiber.

Die "Shisha-Gewerkschaft"

Die Sorgen um die Zukunft teilt sich Dikilitas mit den anderen Grazer Shishabar-Betreibern. In Wien war er schon bei einem Treffen der österreichweit größten Shishabars, alle seien besorgt: "Für uns wäre ein allgemeines Rauchverbot eine Katastrophe. Ich zwinge ja keinen Nichtraucher in mein Lokal zu kommen. Die Leute sollten selbst entscheiden dürfen, ob sie in ein Raucherlokal gehen oder nicht. Ein Ausnahmegesetz wäre die Lösung." Bereits seit der Gemeinderatswahl im vergangenen Herbst setzt sich Neos-Gemeinderat Niko Swatek für so ein Ausnahmegesetz ein: "Shishabars sind ein absoluter Wirtschaftsfaktor in Graz, an dem auch viele Jobs hängen. Wir sind grundsätzlich für ein Rauchverbot. Vorbild könnte das deutsche System sein, wo Shishabars nach anfänglichem Verbot eine Ausnahmeregelung vom Rauchverbot bekamen."

Unsicherheit herrscht vor

Laut dem Fachgruppenobmann für Gastronomie der WKO, Christian Kolbl, melden sich viele verunsicherte Lokalbetreiber: "Die Unternehmer haben das Recht zu wissen, wie die Zukunft in Sachen Rauchergesetz aussieht. Über geltende Gesetze geben wir gerne Auskunft, wie es weitergeht wissen wir aber auch nicht."

Einen Plan B parat

Für Dikilitas und seine zwölf Angestellten – sechs davon Vollzeit – steht mit dem Don't smoke-Volksbegehren viel auf dem Spiel. Wenn das Nichtrauchergesetz in Kraft treten würde, will er den Kopf aber nicht in den Sand stecken.
"Für ein Kaffeehaus wäre die Miete zu hoch und für einen Nachtklub bekäme ich keine Genehmigung in der Innenstadt. Aber mir schwebt schon länger die Idee von einem leistbaren Steakhaus für Studenten vor. Vielleicht würde ich das dann hier in der Gleisdorfer Gasse umsetzen", sagt der Jungunternehmer. ^Stefan Haller

Sieht seine Kunden als Familie: Mehmet Dikilitas kämpft für den Erhalt seines Lokals. | Foto: Prontolux
Die WunderBar könnte vor dem Aus stehen. | Foto: Prontolux
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