Stadtplanungschef Bernhard Inninger sagt: Gute Bauprojekte sind schnell bewilligt!
Vom Bürgermeister- bis zum Bauamt: Die Stadt-Verantwortlichen stellen bei Bauprojekten den Qualitätsanspruch.
Die in der vergangenen Ausgabe von Gerald Gollenz, dem Obmann der Fachgruppe Immobilien und Vermögenstreuhänder, und weiteren Branchenvertretern geforderte Verkürzung von Bauverfahren blieb nicht lange ungehört.
Output wurde erhöht
Für Stadtplanungschef Bernhard Inninger ist klar, dass Projekte mit Qualitätsanspruch, die vorabgestimmt wurden, schnell bewilligt werden. "Mangelhafte Unterlagen oder nicht mit den stadtplanerischen Vorgaben im Einklang stehende Planungen können ein Bauverfahren hingegen in die Länge ziehen. Hier haben Bauherren und Planer vieles selbst in der Hand." Wobei Inninger jedenfalls betonen will, dass die Zusammenarbeit mit der Mehrzahl der Akteure professionell und gut verlaufe. Den Vorwürfen hält der Stadtplanungschef außerdem entgegen, dass es "durch laufende technische und organisatorische Neuerungen gelungen ist, die stark gestiegene Zahl an Verfahren in zumutbarer Dauer abzuwickeln. Der Output hat sich in den letzten Jahren um ein Drittel erhöht!" Die Qualität werde weiterhin verbessert. So führen die Ämter seit einigen Monaten im Auftrag des Bürgermeisters Gespräche mit Branchenvertretern.
Bürger gehören einbezogen
Gerade der Qualitätsanspruch wird auch von Siegfried Nagl noch einmal betont. "Wer in Graz baut, braucht für die Projektentwicklung vielleicht mehr Zeit als auf der grünen Wiese, dafür passt die Qualität. Dazu sind sich manche in der Bauwirtschaft scheinbar nicht im Klaren, dass es auch der Einbeziehung der Bürger bedarf!"
Man dürfe außerdem nicht vergessen, dass in den letzten vier Jahren fast 17.500 Wohnungen neu gebaut wurden. Der Stadtchef bemühe sich zudem sehr, dass neben jedem Wohnbau auch entsprechender Grün- oder Freiraum geschaffen wird. "Das mag manche Investoren stören, die meisten wissen aber, dass gutes Wohnen den Platz für Menschen braucht."
Qualitätsmängel
Auch die Abteilungsleiterin der Bauämter, Verena Ennemoser, sieht die Bauträger in der Pflicht. "Fehlende Unterlagen und deren schlechte Qualität tragen wesentlich zur Verschleppung der Bauverfahren bei. Wir sind hauptsächlich mit Nachhilfe beschäftigt, da der Bauträger nicht in die Weiterbildung seiner Mitarbeiter investiert."
Die Bau- und Anlagenbehörde gehe mit gutem Beispiel voran, wie die Einführung des elektronischen Aktes zeigt. "Es hat sich aber noch kein Bauträger bei einem elektronischen Zustelldienst angemeldet, damit man den elektronischen Akt wirklich vollziehen kann. Statt zu jammern, würde eine Investition in Qualität und Innovation Zeit sparen!"
Christoph Hofer
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