Von Graz aus in den Polo-Weltmarkt

Business-Lunch mit Italo-Flair: Don-Camillo-Kellnerin Tsveti serviert Uwe Seebacher (r.) und Christoph Hofer gefüllte Teigtaschen. | Foto: Prontolux
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Von einem Büro im Herzen von Geidorf aus wird seit rund sechs Jahren versucht, die ehemals als elitär geltende Sportart Polo zum Trendsport für jedermann auszubauen. CEO Uwe Seebacher gibt im WOCHE Business-Lunch einen Einblick in die "A Quechua – World of Polo".

WOCHE: Graz ist nicht unbedingt als Polo-Metropole bekannt. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein derartiges Unternehmen auf die Beine zu stellen?
Uwe Seebacher: Es hat sich alles eher zufällig entwickelt. Ich war beruflich in Südamerika unterwegs, habe unter anderem drei Jahre in Uruguay gelebt. Dort bin ich eigentlich das erste Mal mit Pferden in Berührung gekommen. Sie haben mein Leben verändert. Polo ist dort auch kein elitärer Sport, jeder hat Zugang zu Pferden und kann es spielen. Schritt für Schritt ist nach meiner Rückkehr daher die Idee gereift, "A Quechua" zu gründen.

Wo soll der Weg hinführen?
Die Unternehmensvision besteht darin, Polo als Trendsport mehr und mehr Menschen zugänglich zu machen. Dazu haben wir die Rahmenbedingungen – Pferde und Ausrüstung werden von uns gestellt – angepasst, um eine Entwicklung wie bei Golf möglich zu machen. Wir haben uns daher zum Ziel gesetzt, den Sport mit langfristigen Strategien weiterzuentwickeln und eine vollständige Wertschöpfungskette aufzubauen.

Wie kann man sich eine derartige Wertschöpfungskette vorstellen?
Wir wollen den Menschen den Einstieg in den Polosport so leicht wie möglich machen und dabei alles abdecken. Wir entwickeln, vermarkten und betreiben Poloanlagen und -ressorts, trainieren Polospieler, züchten Pferde, organisieren Weltcup-Events und Poloreisen, vermarkten unser eigenes Mode-Label und den gesamten Polosport. Diese unterschiedlichen Sparten sind alle durch das Interesse der Polosport-Interessierten gewachsen.

Oft sagt man, dass der Prophet im eigenen Land nichts gilt. Welchen Stellenwert nimmt Polo mittlerweile bei uns ein?
Ein wichtiger Schritt war definitiv die Eröffnung der Poloanlage in Kumberg im Jahr 2014. Wir bieten dort Einzel- und Gruppenlektionen genauso an wie Schnupper- und Wochenendkurse. Sogar Leute aus Schweden, der Schweiz oder Chile haben schon auf dieser Anlage trainiert. Wir Österreicher sind ja auch ein Reitervolk, noch gibt es aber strukturelle Probleme.

Die da wären?
Nur ein Beispiel: Es ist im Grazer Umland schwierig, auszureiten, man wird oft schief angeschaut. Dabei ist der Reit-Tourismus auch international wieder im Kommen. Wir haben ja die Ressourcen, diese werden oft leider nicht genutzt.

Durch die Implementierung einer Snow Polo World Tour gibt es mittlerweile ganzjährige Events. Ein wichtiger Schritt?
Wir haben diese Turnierserie gemeinsam mit der Polo Instructors & Players Association, der ich als Präsident jetzt auch vorstehe, entwickelt. Austragungsorte sind etwa Bad Gastein, Aspen oder Seefeld. Wenn man die Begeisterung von Sportlern und Fans spürt, sind wir am richtigen Weg. Seit einem Jahr gibt’s etwa auch einen Ladies-Event sowie einen Kids-on-Snow-Weltcup.

Was macht die Faszination Polo für Sie aus?
Die Mischung aus Geschwindigkeit, Athletik, Dynamik, Taktik und Kommunikation macht Polo so spannend. Es ist wie Fußball zu Pferd. Auch das Regelwerk ist simpel. Der VIP in diesem Sport ist das Pferd, und das ist auch gut so!

Steckbrief Uwe Seebacher

Geboren im Jahr 1971 in Graz.
Hat am Akademischen Gymnasium maturiert und anschließend in Graz und Wien BWL studiert.
Seebacher hat drei Kinder, die alle Polo spielen.
War bei einigen internationalen Unternehmen tätig, unter anderem als Manager für Deloitte in Deutschland.
Lebte drei Jahre in Uruguay. "Dort habe ich meine Liebe zu den Pferden entdeckt. Sie haben mein Leben verändert."
Seit damals ist er auch Südamerika-Fan. "Das Lebensgefühl der Leute ist einmalig, sie sind auch mit wenig zufrieden."
Machu Picchu möchte er sich noch anschauen.
Seebacher hält auch Management- und Teamworkshops mit Pferd und Stick unter dem Motto "Polo meets Business" ab.
Er ist zudem als Verleger, Dozent, Buchautor und Berater aktiv.
Die momentan karge Freizeit verbringt er mit seiner Familie.
Auch am Klavier spielt Seebacher, der einen Jazz-Abschluss am Konservatorium in Graz gemacht hat, gerne.
Wenn es die Zeit erlaubt, geht er gerne in die Oper.

Infos zum Unternehmen

Das Unternehmen A Quechua – World of Polo besteht in dieser Form seit sechs Jahren.
Der Name leitet sich aus der Sprache der Inka ab und bedeutet "Auf dem Feld".
Heuer wurde das Unternehmen von der WKO mit dem Exportpreis in Silber (in der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft) ausgezeichnet.
In Kumberg werden auch jedes Wochenende (bei guter Witterung) Anfängerkurse abgehalten. Interessierte können unter 0676/963 07 66 anrufen.
Anfang dieser Woche wurde gemeinsam mit Green Rocket eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Nähere Informationen gibt’s auf der Homepage www.aquechua.com.
Aviso: Am 6. Mai 2017 veranstaltet A Quechua in Kumberg einen Familien-Polo-Schnuppertag. Interessierte können sich auf redaktion.graz@woche.at anmelden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Business-Lunch mit Italo-Flair: Don-Camillo-Kellnerin Tsveti serviert Uwe Seebacher (r.) und Christoph Hofer gefüllte Teigtaschen. | Foto: Prontolux
Hat sein Hobby zum Beruf gemacht: Uwe Seebacher. | Foto: Prontolux
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