Heuschreckenplage über Grieskirchen

Foto: ap

Es war ein Nachmittag im August des Jahres 1338 als plötzlich und aus dem Nichts dunkle Wolken am Himmel über Grieskirchen auftauchten.

Ein dumpfes Getöse, ein unheimliches Surren übertönte jedes Wort, jede Warnung und jeden Ruf, selbst das Läuten der Kirchenglocken erstickte unter dem Geräusch schwirrender Flügel der Vernichtung. Ein gigantischer Schwarm von Wanderheuschrecken, Locusta migratoria, drang von Osten her über das Land und verdunkelte die Sonne. Wie schwarzer Schnee stürzten sie hinab auf heimische Erde, bedeckten Getreidefelder, Wiesen, Gärten und Wälder und begannen ihr gefräßiges Werk. Schon vor einem Jahr hatte ein Komet den Menschen großes Unheil vorhergesagt, doch niemand hielt inne oder tat Buße. Von der Kanzel der Martinskirche verkündigte der Pfarrer von Grieskirchen die Worte Mose: „So will ich Heuschrecken kommen lassen an allen Orten, dass sie das Land bedecken, dass man das Land nicht sehen könne. Und sie sollen fressen, was euch übrig und errettet ist vor dem Hagel und sollen alle grünenden Bäume fressen auf dem Felde und sollen erfüllen dein Haus, aller deiner Knechte Häuser und aller Ägypter Häuser, desgleichen nicht gesehen haben deine Väter und deiner Väter Väter, seitdem sie auf Erden gewesen bis auf diesen Tag.“ Gott hatte erneut die achte Plage auf die Menschen losgelassen. Erst jetzt erkannten sie seinen Zorn streckten und ihre Hände zum Himmel, beteten und baten, dass dieses Unheil bald vorüberziehen würde. Nichts entging den fliegenden Heerscharen, die drei Meilen breit, wohlgeordnet und so dicht, dass sie auf ihrem Fluge die Sonne verfinsterten, alles vertilgten, worauf sie sich niederließen. So groß wie Spatzen waren sie und hatten behelmte Köpfe, wie die von Pferden. Sie hatten vier Flügel, vier Beine und zwei unbarmherzige Zähne, die selbst das Laub von den Bäumen fraßen, die Bäume ihrer zarten Rinde beraubten und das einst fruchtbares Land in eine Wüste verwandelten. Eine Hungersnot kam über das Land. Aus nichts anderem, als toten Menschenleibern und Tierkadavern waren sie entstanden, meinten die einen, giftig müssen sie deshalb sein, warnten die anderen. Kein Haustier sollte diese als Nahrung verspeisen und so wurde das Verbot erlassen Hühner, Enten und Gänse auf dem Wochenmarkt zu verkaufen. Im August nächtigte der spätere römisch-deutsche Kaiser Karl IV unweit des Städtchens Pulkau im niederösterreichischen Weinviertel. Bei Sonnenaufgang weckte ihn einer seiner Soldaten aus dem Schlaf und sprach aufgeregt: „Herr, steht auf, der Jüngste Tag ist angebrochen, denn die ganze Welt ist voller Heuschrecken!“ Sofort bestieg er mit seinen Getreuen die Pferde um im schnellen Ritt das Ende des Heuschreckenschwarms festzustellen und sie kamen bis nach Pulkau. Die Breite des Schwarms konnten selbst sie nicht abschätzen. Die Stimme der Teufelsgetiere war ähnlich einem summenden Dauerton, ihre Flügel gleichsam mit schwarzen Buchstaben beschrieben und ihre Dichte war wie ein dichter Schneeschauer, sodass man die Sonne nicht erblicken konnte. Ein besonders tapferer Ritter ritt aus, um sich gegen die Plage zu wehren, tollkühn warf er sich zwischen unendlich viele Feinde. Am nächsten Morgen fand man sein Pferd und ihn als Gerippe wieder. Die Apokalypse der Flugscharen sei eine Mahnung an die Menschen, ihr Leben zu bessern und Übel abzuwenden, die Strafe Gottes, die nur durch dessen Gnade beendet werden konnte. Viertelmeister gingen von Haus zu Haus und auch Pfarrer riefen von der Kanzel aus, dass jeder Mann, jede Frau und jedes Kind an einer Bußfahrt und Prozession teilnehmen müsse. Böswilliges Schwatzen wurde bei Strafe verboten, Ehebrecher, Säufer und Gotteslästerer aufs härteste bestraft. Priester exkommunizierten, besprengten Felder und Wiesen mit geheiligtem Wasser und so mancher wendete Exorzismus an, um die Heuschrecken zu vertreiben. Drei Jahre lang kehrte der Schrecken vom schwarzen Himmel zurück, erst im vierten Jahr wurden die Heuschrecken von Raubvögeln, Störchen, Krähen und Staren gefressen.

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