Junge Mutter rettete älterem Radfahrer das Leben
In Schlüßlberg stürzte Franz Mair vom Fahrrad. Wie aus dem Nichts erlitt er einen Atem-Kreislaufstillstand, blieb leblos auf der Straße liegen und atmete nicht mehr. Nur ein beherztes Eingreifen einer Autofahrerin rettete sein Leben.
SCHLÜSSLBERG. Franz Mair wollte den Tag sportlich ausklingen lassen: Wie an so vielen Donnerstagen im Jahr stieg der Hobbysportler aus Wallern auf sein Fahrrad, um noch eine Runde zu drehen. Als der 66-Jährige einen Berg im Gemeindegebiet von Schlüsselberg hochfuhr passierte es. Franz Mair brach zusammen, fiel vom Rad und blieb leblos auf der Straße liegen. Wie es dazu kam, kann er nicht mehr sagen – trotzdem wird Mair diesen Abend am 19. April nie mehr vergessen. Sabine Kastner (29) ist es zu verdanken, dass eine reibungslose Rettungskette sein Leben rettete.
Wertvolle Vorarbeit für die Einsatzkräfte
„Ich bin sofort stehen geblieben. In solchen Momenten musst du helfen“, schildert sie die ersten Momente. Kastner wusste, was zu tun ist und startete mit Wiederbelebungsmaßnahmen, bis die alarmierten Rettungskräfte kurze Zeit später eintrafen. Unterstützung bekam die Mutter einer 2,5-jährigen Tochter von Jürgen Hoffmann, der ebenfalls zufällig an die Unfallstelle kam. Beide leisteten wertvolle Vorarbeit, um das Leben von Franz Mair zu retten. „Kurz vorher besuchte ich an der Rotkreuz-Dienststelle einen Erste-Hilfe-Kurs. Ich habe die im Kurs eingeübten Maßnahmen abgearbeitet“, erzählt Sabine Kastner. „Nach diesem Tag beschlossen auch viele Freunde von mir, ihr Wissen rund um Erste Hilfe aufzufrischen.“
"Jede Minute entscheidet"
Notarzt und Rettungskräfte brachten Mair ins Klinikum Wels-Grieskirchen, wo er mehrere Tage im Tiefschlaf lag. Nach einer längeren Genesungsphase inklusive Reha-Aufenthalt ist er wieder auf den Beinen. „Perfekt geleistete Erste Hilfe hat mein Leben gerettet“, sagt der ehemalige ÖBB-Bedienstete und bedankt sich bei allen beteiligten Personen. „Jede Minute entscheidet im Ernstfall über Leben und Tod“, erklärt Notfallsanitäter Martin Ratzenböck. „Wenn bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand die Hilfe nicht sofort einsetzt, verschlechtert sich die Überlebensrate mit jeder Minute bis zu zehn Prozent.“
Erste-Hilfe-Kurse ab 24. September
Um das Leben in unserer Gesellschaft noch sicherer zu machen, bietet das OÖ. Rote Kreuz ab 24. September wieder flächendeckende Erste-Hilfe-Kurse an allen Dienststellen an. „Das Einzige, was man im Notfall falsch machen kann, ist nichts zu tun“, erklärt Ratzenböck. Ein Erste-Hilfe-Kurs nimmt die Angst, gibt Sicherheit und lohnt sich zu 100 Prozent. Informationen zu den Kurs-Terminen in der Nähe auf www.erstehilfe.at
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