Landwirtschaft: Mit Eis und Rauch gegen Frostschäden
Das "Räuchern" und die Schutzberegnung dürften die Frostschäden in den Bezirken Güssing und Jennersdorf in Grenzen gehalten haben.
Minus zwei, minus vier, stellenweise minus fünf Grad - so tief sanken die Temperaturen in der Nacht auf Freitag, die viele Obst- und Weinbauern aus Sorge um ihre Kulturen draußen verbrachten. Mit großflächigen Rauchschwaden aus Strohfeuern und mit Frostberegnungen versuchten sie, die jungen Triebe ihrer Bäume und Reben so gut wie möglich vor Frostschäden zu schützen.
"Unsere Erdbeeren konnten wir beregnen, da haben wir keine Schäden registriert", zeigte sich Obstbauer Gerald Zotter erleichtert. Über rund zehn Hektar seiner Obstgärten ließ er Rauch aus Strohfeuern ziehen, um die Temperaturen in Bodennähe nicht ganz so tief fallen zu lassen. "Das hat aber nur teilweise geholfen. Einzelne Parzellen dürften bis zu 60 % geschädigt sein, andere wiederum kaum."
"Nicht ganz so rosig wie ursprünglich gedacht" sieht es in den Weingärten von Hans Stangl in Bildein aus. Mit rund 20 Helfern hatte er am Wintner Berg nächtliche Heu- und Strohfeuer entfacht. "Teilweise sind wir glimpflich davongekommen, teilweise - vor allem bei Merlot und Blaufränkisch - sind die Blätter bereits dürr und am Absterben."
Am Jennersdorfer Tafelberg, wo Winzer Walter Lorenz seine Weingärten betreibt, hatte es minus drei Grad. Ohne die Feuer, die er entlang der Rebenreihen entzündete, "wäre wohl alles kaputt gewesen", ist er sich sicher. "Mit einem Schaden von 15 bis 20 Prozent sind wir relativ glimpflich davongekommen."
Sowohl beregnet als auch geräuchert hat Wein- und Obstbauer Franz Hoanzl in Kukmirn. "Es war ein großer Arbeitsaufwand. Aber die tiefsten Temperaturen lagen zwischen minus 1,5 und 5 Grad", berichtet er. "Der Schaden dürfte sich in Grenzen halten, aber genau können wir es erst sagen, wenn das Eis von den beregneten Bäumen getaut ist."
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