Selbstversorgung des Südburgenlands mit Lebensmitteln sinkt

Bei tierischen Produkten wie Fleisch und Milch ist das Südburgenland auf die Versorgung von außen angewiesen. | Foto: Landwirtschaftskammer
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  • Bei tierischen Produkten wie Fleisch und Milch ist das Südburgenland auf die Versorgung von außen angewiesen.
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Wäre das Südburgenland theoretisch gezwungen, seine Bevölkerung ausschließlich mit hier erzeugten tierischen Lebensmitteln zu versorgen, würde der Notstand ausbrechen. Der Grad der Selbstversorgung, den die hier ansässige Landwirtschaft decken könnte, geht sukzessive zurück.

Wenig Fleischproduktion

Am höchsten ist die Eigenversorgung laut Zahlen der Landwirtschaftskammer bei Rindfleisch mit 88 %. Den Bedarf an Milch können die südburgenländischen Bauern nur zu 75 % decken. Auf weniger als die Hälfte ist die Selbstversorgungsrate bei Schweinefleisch (46 %) sowie bei Schaf- und Ziegenfleisch (47 %) gesunken. Gar nur 12 % beträgt sie bei Hühnerfleisch bzw. Entenfleisch. Selbst den südburgenländischen Weindurst können die hier ansässigen Winzer nur zu 70 % stillen.

Ausnahme Eier

Einzige Ausnahme sind Eier. Im Südburgenland brüten 103.180 Legehennen. Das sind um 14.010 mehr, als man rechnerisch zur Vollversorgung benötigen würde,

Mehr Produktion nötig

Wollte man diese bei allen Lebensmitteln erreichen, wären deutlich mehr Nutztiere und Anbauflächen notwendig. Christian Reicher, der Leiter des Landwirtschaftlichen Bezirksreferates in Güssing, hat errechnet, dass für die Bezirke Güssing und Jennersdorf zusätzlich 280 Schlachtrinder, 175.000 Masthühner und 8.500 Mastschweine für die Vollversorgung notwendig wären, außerdem 650 Schafe bzw. Ziegen, 4.400 Enten, 780 Milchkühe und 150 Hektar Weinanbaufläche.

"Das notwendige Investitionsvolumen zur Erreichung der Selbstversorgung würde 27,5 Millionen Euro betragen", so Reicher. Die Zahl der zusätzlichen Arbeitsplätze beziffert er mit 70.


Weniger Betriebe, ...

Seit dem EU-Beitritt Österreichs im Jahr 1995 ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe drastisch gesunken. 1995 gab es in den Bezirken Güssing und Jennersdorf 3.582 von ihnen, 2017 nur noch 902. Der Schwund betrug 74,81 %.

... aber dafür größere

Gestiegen ist hingegen die Größe der Betriebe. In Jahr 1990 verfügte ein durchschnittlicher Bauernhof im Bezirk Jennersdorf über 4,44 Hektar, im Jahr 2016 über 22,59 Hektar, also fünfmal mehr. Die Durchschnittsgröße eines Betriebs im Bezirk Güssing versechsfachte sich von 5,42 auf 33,29 Hektar.

Selbstversorgungsrate mit tierischen Produkten im Südburgenland:
Eier 115 %
Milch 75 %
Rindfleisch 88 %
Schweinefleisch 46 %
Schaf-/Ziegenfleisch 47 %
Hühnerfleisch 12 %
Entenfleisch 12 %
(Quelle: Landwirtschaftskammer)

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