Sanierungspläne für das Haller Schwimmbad

Der Sprungturm würde heute keine Baugenehmigung mehr erhalten. Bei der Nutzung ist die Aufsicht eines Bademeisters verpflichtend. | Foto: Hall AG
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  • Der Sprungturm würde heute keine Baugenehmigung mehr erhalten. Bei der Nutzung ist die Aufsicht eines Bademeisters verpflichtend.
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HALL. "Fakt ist, dass das Schwimmbad am Ende seiner technischen Laufbahn ist", sagt Christian Holzknecht, Vorstandsvorsitzender der Hall AG. Das Bad entspricht zwar allen Vorschriften, aber kann mit dem neuesten Stand der Technik – z. B. in Sachen Energierückgewinnung – nicht mehr mithalten. Vor über 30 Jahren wurden die letzten großen Sanierungen durchgeführt.

Denkmalschutz und historische Vergangenheit

"Das Schwimmbad entstand im Jahr 1943 als Anlage der KdF-Organisation", erklärt Holzknecht die historische Vergangenheit der denkmalgeschützten Anlage. "KdF" war die Abkürzung des nationalsozialistischen Programmes "Kraft durch Freude", dessen Aufgabe es war, die Freizeit der deutschen und österreichischen Bevölkerung zu gestalten. Trotz historisch beladener Vergangenheit sind die Kabinentrakte, die Sportanlagen und der Sprungturm heute für die Haller Bevölkerung gar nicht mehr wegzudenken. An eine Sanierung muss daher mit Feingefühl herangegangen werden.

Überdachtes Schwimmbad: Finanziell kaum möglich

Was und wann genau kommt, steht noch in den Sternen. Einerseits würde man sich einen überdachten Schwimmbereich wünschen – "das ist viel zu aufwendig und teuer" –, andererseits ist sogar ein neuer Standort oder eine eventuelle Schließung Thema. Diese Annahme will Holzknecht gleich entschärfen: "Ich gehe davon aus, dass es in Hall auch künftig einen Schwimmbadbetrieb geben wird."

Untergrenze 10 Mio. Euro

Eine eventuelle Sanierung muss auf Grund des Denkmalschutzes mit sehr viel Fingerspitzengefühl geschehen. Holzknecht rechnet mit finanziellen Ausgaben von mindestens 10 Mio. Euro. Der Charakter des Sportschwimmbades – Hall hat eines der wenigen 50-Meter-Becken in Tirol – sollte erhalten bleiben. "Schließlich haben wir mit der SU Citynet einen sehr erfolgreichen Schwimmverein." In den nächsten drei bis vier Jahren werden Planungsgespräche geführt: Soll der Standort dort bleiben, wo er jetzt ist? Wie soll die Anlage gestaltet werden? Woher bekommt man noch finanziellen Zuschuss? Der Umbau wäre dann erst ab 2022 Thema. "Wie das genau geschehen soll, da sind wir noch am Knobeln", erklärt Holzknecht. Bei der Schließung des Badebetriebes befürchtet man die Abwanderung der Badegäste, daher wird ein Etappenbau bevorzugt.

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