Widerstand der Tiroler Betriebsräte gegen 12-Stunden-Tag
Bei Treffen in Absam wurden Betriebsversammlungen beschlossen
ABSAM. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Veranstaltungszentrum KiWi in Absam formierte sich bei einer kurzfristig einberufenen BetriebsrätInnenkonferenz breiter Widerstand gegen den 12-Stunden-Tag bzw. die 60-Stunden-Woche. Die über 600 anwesenden BetriebsrätInnen, PersonalvertreterInnen und JugendvertrauensrätInnen beschlossen eine Resolution, die die beiden arbeitszeitlichen Neuerungen entschieden ablehnt. Flächendeckende Betriebsversammlungen sind zudem in Vorbereitung.
Überparteiliche Einigkeit
In der ersten Reihe saßen neben ÖGB-Tirol-Vorsitzendem Philip Wohlgemuth AK-Präsident Erwin Zangerl und Tirols AAB-Vorsitzende LR Beate Palfrader. Gemeinsam kritisierten sie die österreichische Bundesregierung. „Das neue Gesetz ist nichts anderes als Lohnraub unter dem Deckmantel der Flexibilisierung. Die Freiwilligkeit ist in der Realität nicht umsetzbar, zu groß ist die Angst vor dem Jobverlust. Schritt für Schritt schafft diese Regierung die Mitbestimmung der BetriebsrätInnen ab – wir werden uns das nicht gefallen lassen", so Wohlgemuth.
Mit groß angelegten Betriebsversammlungen werde man den RegierungsvertrterInnen zeigen, was man von ihren Plänen halte. „Wenn ein Regierungsvertreter zu Beginn meinte, man werde sich noch wundern, was alles möglich ist, dann können wir heute sagen: Die Regierung wird sich noch wundern, was die Gewerkschaft noch alles möglich macht!“, gab sich Wohlgemuth kämpferisch.
Die versammelten Betriebsräte beschlossen eine Resolution gegen den 12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche.
Ich bin schon lange in der Politik tätig. Aber ich habe noch nie eine Versammlung erlebt, die so emotional war und bei der sich die Teilnehmer so einig waren". resümierte Bgm. Arno Guggenbichler aus Absam.
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