Keine Meisterschaft ohne Dach

Der TSV HC Volksbank Hartberg befürchtet Einstellung des Meisterschaftbetriebs und der Jugendarbeit. 	Foto: Mayer
  • Der TSV HC Volksbank Hartberg befürchtet Einstellung des Meisterschaftbetriebs und der Jugendarbeit. Foto: Mayer
  • hochgeladen von Alfred Mayer

HC Hartberg befürchtet Einstellung des Meisterschaftsbetriebes.

Trotz Weihnachtsfeier gab es bei den Mitgliedern des TSV HC Volksbank Hartberg wenige Tage vor dem Jahreswechsel sorgenvolle Gesichter. Der Grund: Die Ankündigung in der jüngsten Hartberger Gemeinderatssitzung, das Dach der Kunsteishalle abzubauen und die Eisbetriebszeiten auf die Monate Dezember und Jänner zu reduzieren.
„Mit einer nur zweimonatigen Eiszeit ist weder die Teilnahme an einer Meisterschaft noch die Aufrechterhaltung der Jugendarbeit in der derzeitigen Form möglich“, so HC Hartberg-Obmann Werner Derler und Pressesprecher Bernd Pötscher, die damit die bereits mehr als zehnjährige Aufbauarbeit massiv gefährdet sehen.

Nur geringes Minus
Das Argument der Gemeinde, dass die Kosten für längere Eiszeiten zu hoch sind, wollen die Eishockey-Verantwortlichen in dieser Form nicht gelten lassen. „Ausgaben in der Höhe von 60.000 Euro stehen Einnahmen von 25.000 Euro gegenüber, 17.000 Euro davon bezahlen wir als Hallenmiete. Das Minus in der Höhe von 35.000 Euro könnte durch eine bessere Vermarktung der Halle auf die Hälfte reduziert werden“, rechnet Derler vor.
Vollkommen unverständlich für die Eishockey-Verantwortlichen, ist das Angebot der Gemeinde, die Subvention für den Verein zu erhöhen, wenn man in andere Eishallen ausweicht. „Abgesehen davon, dass kaum Eiszeiten zu bekommen sind, ist es ein Widerspruch in sich, wenn wir das Geld in andere Gemeinden tragen würden“, so Pötscher, der sich über das Verhalten der Gemeindeverantwortlichen sehr enttäuscht zeigt. „Für andere Projekte stehen Millionen zur Verfügung, bei uns Kleinen wird zu sparen begonnen.“
Derler, Pötscher & Co wollen alles in Bewegung setzen, damit die Halle bleibt und der Verein überleben kann. „Ziel ist es, den derzeitigen Standard, der unseren Mindestanforderungen entspricht, zu erhalten. Wir hoffen dabei auch auf die Unterstützung des TSV und der Bevölkerung.“

Beschluss ist bindend
Für den Hartberger Bürgermeister Karl Pack ist die Lage klar: „Wir haben einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss gefasst, der in dieser Form auch umgesetzt wird.“ Das Dach der Eishalle wird abgebaut, die Gemeinde garantiert die Eisbetriebszeiten für Dezember und Jänner. „Wenn es die Temperaturen erlauben, kann die Eiszeit sicher auch um ein paar Tage verlängert werden, bei entsprechender Flexibilität des Vereins und des Verbandes, muss es möglich sein, den Meisterschaftsbetrieb aufrecht zu erhalten.“

Lagerhalle für Bauhof
Ähnlich argumentiert der Hartberger Stadtbauamtsleiter Manfried Schuller. „Der effektive Abgang ohne die Bewertung der Immobilie beträgt 60.000 Euro pro Saison, die Einnahmen werden von den Personalkosten aufgefressen. Jeder Tag weniger Eiszeit bedeutet weniger Abgang für die Gemeinde.“
Das bestehende Dach soll für eine offene Lagerhalle beim neuen Bauhof adaptiert werden, was laut Schuller eine Ersparnis in der Höhe von rund 250.000 Euro bringt. „Die Kosten für die Adaptierung der Eisfläche mit Netz und Flutlicht sind vergleichsweise minimal.“
Für Schuller ist es die wirtschaftlichste Variante, die Eisfläche in der derzeitigen Größe von 30x60 Metern noch einige Jahre weiterzubetreiben, eine Aufrechterhaltung des Meisterschaftsbetriebes sei bei entsprechender Flexibilität von beiden Seiten durchaus möglich. „An der Gemeinde wird das sicher nicht scheitern, wenn wir die Eiszeit um ein paar Tage verlängern müssten“, so Schuller.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

2 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.