Auf vier Beinen im Einsatz für Vermisste
Die Hunde der neugegründeten Staffel Gailtal der ÖRHB bekommt bald einen eigenen Platz zum Trainieren.
ST. STEFAN (aju). Im vergangenen Jahr wurden die Rettungshunde der Österreichischen Rettungshundebrigade in Kärnten insgesamt zu 25 Einsätzen gerufen. Um diese professionell durchführen zu können braucht es regelmäßiges, intensives Training. Zudem müssen Prüfungen absolviert werden. Eben solche haben die Hunde der Staffel Gailtal kürzlich wieder abgelegt. Auch für den passenden Trainingsplatz wird bald gesorgt sein, denn dieser entsteht derzeit in der Gemeinde St. Stefan.
Drei Jahre Ausbildung
Im Schnitt dauert die Ausbildung zum Rettungshund zwischen zwei und drei Jahren. Dann kann der Hund in seinen ersten Einsatz gehen. Bis es so weit ist, erfordert dieses Ehrenamt aber sehr viel Arbeit von Seiten des Hundes sowie seines Trainers. "Zwei Mal pro Woche wird gemeinsam trainiert. Dann allerdings muss man auch zuhause noch sehr viel mit seinen Hunden üben", sagt Evelyn Pipp, Leiterin der Staffel im Gailtal. Wer seinen Hund zum Rettungshund bei der Österreichischen Rettungshundebrigade ausbilden möchte, der muss Mitglied werden. "Es ist wie in einem Verein. Allerdings verpflichten sich unsere Mitglieder an mindestens 80 Prozent der Trainings und auch an Einsätzen laufend teilzunehmen. Dafür zahlt der Verein die Ausbildung", erklärt Pipp.
Notrufnummer 130
Alle 15 Monate erfolgt zudem eine Auffrischungsprüfung. Denn vor allem die Ausbildung ist bei den Sucheinsätzen, zu denen die Hunde hauptsächlich gerufen werden, wichtig. Aber auch bei Vorfällen im Wasser oder mit Trümmern, wie bei Erdbeben, Vermurungen oder Hauseinstürzen sind die Spürnasen gefragte Helfer. "Die Rettungshunde können über die Notrufnummer 130 der Landesalarm- und Warnzentrale direkt alarmiert werden", sagt Pipp. Sie würde sich allerdings wünschen, dass die Menschen viel mehr auf den Einsatz der Vierbeiner zurückgreifen würden. "Im Gailtal sind wir noch nicht so präsent. Also wenn Personen vermisst werden oder dergleichen, können die Betroffenen auch bei der Polizei oder der Feuerwehr anmerken, dass sie gerne die Hundestaffel mit im Einsatz haben wollen", sagt Pipp.
Suche nach Vermissten
Wichtig ist die frühe Alarmierung der Hundestaffel vor allem, damit die Spuren noch intakt sind. "So ein Einsatz verlangt den Hunden oft sehr viel ab, deshalb ist jede mögliche Erleichterung wichtig. Oft sind wir auch mehrere Stunden an einem Stück unterwegs und das meistens nachts", sagt Pipp. Auch emotional sind die Einsätze sowohl für Hunde als auch ihre Herrchen oft anstrengend. "Leider kommen auch Sucheinsätze vor, in denen die vermissten Personen tot aufgefunden werden."
Hoffnung geben
Besonders positiv sind dann aber auch immer Situationen, in denen Vermisste unversehrt aus prekären Situationen gerettet werden können. "Zudem finde ich es immer besonders schön, wenn wir zu einem Einsatzort kommen und die Hoffnung sehen, die die Hunde in den Angehörigen wecken. Das motiviert uns zusätzlich unser Bestes zu geben", erklärt Pipp. Auch Dankeschreiben von Angehörigen sind keine Seltenheit. "Es ist schön, dass unsere Arbeit geschätzt wird", sagt Pipp. Ein Beweis für die Wertschätzung ist nun auch der neue Trainingsplatz für die Hundestaffel, der derzeit in Vorderberg gerodet wird. Und wer seinen Hund auch ausbilden möchte, der ist bei Evelyn Pipp jederzeit willkommen.
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