Herzogenburg/Traismauer: Den Rasern auf der Spur
Für viele gehört sie zum Alltag: Die Autobahn. Worauf Sie achten müssen, um nicht gestraft zu werden.
BEZIRK/NÖ. Irgendwo in Niederösterreich. Auf einer Brücke steht ein VW-Bus. Und von der Brücke aus beobachten vier Kameras das Geschehen auf der Autobahn, die direkt unterhalb verläuft. Einsatz für die Zivilstreife der Landespolizeidirektion Niederösterreich. Sie sind hier Dränglern und Rasern auf der Spur. Auf Monitoren im VW Bus leuchtet es grün und rot. "Rot markierte Autos sind zu schnell oder halten den Sicherheitsabstand nicht ein. Der Computer speichert die Sünder automatisch", erklärt Bezirksinspektor Peter Svehla der heute mit seinem Kollegen Gottfried Völker Dienst hat. Die beiden müssen alle vom Computer gesichteten Vergehen prüfen und bestätigen. Erst dann wird Anzeige erstattet.
Eins, zwei, passt!
Aber wie viel Abstand muss man denn nun halten? "Mindestens 0,8 Sekunden zum vorderen Fahrzeug, weniger ist strafbar. Bei weniger als 0,3 Sekunden ist es auch ein Vormerkdelikt, bei 0,2 ist der Führerschein weg", sagt Svehla. Rund 11.500 Drängler erwischt die Truppe mit ihren zwei Einsatzfahrzeugen pro Jahr in Niederösterreich. Dabei wäre es gar nicht so schwer, den richtigen Abstand zu halten. "Zwei Sekunden werden empfohlen. Bei 130 km/h wären dies mindestens 36 Meter. Viele Fahrer sind knapper dran als sie glauben." Herzogenburg hat keine eigene Autobahnpolizeiinspektion, die nächste zuständige ist in Krems. Für die ist eine der heikelsten Abschnitte im Überwachungsgebiet die B 37 zwischen St. Pöltener Brücke und Ausfahrt B 218 bei Langenlois. Gründe gibt es genug: Der vierspurige Ausbau ohne Mitteltrennung, teilweise die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h, als auch das immer stärker werdende Verkehrsaufkommen sorgen vermehrt für schwere Verkehrs- und Auffahrunfälle.
Frontalkollisionen
"Die häufigsten Übertretungen sind nach wie vor Geschwindigkeitsüberschreitungen und seit geraumer Zeit das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung", erklärt Walter Braunsteiner, Chefinspektor und Dienststellenleiter der Autobahnpolizeiinspektion Krems. Ein weiterer heikler Abschnitt sei die Bundesstraße 3 zwischen Förthof und Spitz. "Allerdings nur in der warmen Jahreszeit", sagt Braunsteiner. Man konnte zwar viele Unfallhäufungspunkte in diesem Abschnitt entschärfen, trotzdem sind Auffahrunfälle und leider auch Frontalkollisionen keine Seltenheit.
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