Schuppenflechte: Vorsorge und Therapie

Dr. Angela Korn, Fachärztin für Dermatologie in Herzogenburg. | Foto: www.foto-hoefinger.at
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HERZOGENBURG (pa). Angela Korn, Hautärztin in Herzogenburg, rät: Wer an Schuppenflechte leidet, sollte jetzt mit der Therapie beginnen, um im Sommer eine schöne Haut zu haben.
Schuppenflechte ist für Betroffene sowohl eine körperliche, als auch seelische Belastung. Gerade im Winter, wenn die kalte Jahreszeit beginnt, nehmen die Beschwerden häufig wieder zu.

Schuppenflechte im Winter

Schätzungsweise 200.000 Österreicher kämpfen mit geröteter, dicker, juckender Haut. Sie sind Zeichen der Psoriasis, besser bekannt als Schuppenflechte, einer nicht ansteckenden chronisch-entzündlichen Hauterkrankung mit schubhaftem Verlauf. Trotzdem erleben Betroffene häufig Ablehnung und soziale Ausgrenzung. Gerade im Winter, wenn die kalte Jahreszeit beginnt, nehmen die Beschwerden häufig wieder zu. Patienten wünschen sich, Thermalbäder zur Entspannung besuchen zu können, ohne diskriminiert zu werden.

Psoriasis – was ist das?

Je nach klinischem Bild werden eine pustulöse und eine Plaque-Typ Psoriasis unterschieden. Die Psoriasis vulgaris ist die häufigste Form der Schuppenflechte, etwa 200.000 Österreicher sind davon betroffen. Die Ausprägung der Hauterscheinungen kann sehr unterschiedlich sein, weshalb häufig zwischen leichter, mittelschwerer und schwerer Plaque-Psoriasis unterschieden wird. Zumeist befinden sich die Plaques an den Streckseiten der Gliedmaßen (Ellbogen, Knie), manchmal auf der Kopfhaut. Eine besondere Ausprägung der Erkrankung ist die Nagelpsoriasis, die sowohl einen Nagel oder mehrere Nägel betreffen kann.

Psoriasis-Arthritis: Gelenke können betroffen sein

Eine Psoriasis-Arthritis wird bei etwa jedem fünften Patienten diagnostiziert, der bei einem Hautarzt behandelt wird. Andere chronisch-entzündliche Erkrankungen können ebenso gehäuft auftreten, wie die rheumatoide Arthritis (ca. vierfach häufiger) oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (ca. zweifach häufiger). Auch metabolische Veränderungen wie Fettstoffwechselstörungen, Diabetesneigung, Adipositas, Depressionen und arterielle Hypertonie sind typische Begleiterkrankungen. Betroffene haben daher auch ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall!

Ursachen der Psoriasis nicht genau bekannt

Schuppenflechte ist eine multifaktorielle Erkrankung bei der genetische Faktoren eine Rolle spielen. Infekte, Rauchen und die Einnahme bestimmter Medikamente gelten sowohl als Auslöser wie auch als Verstärker (Schub) einer Psoriasis-Erkrankung.
Die Erstdiagnose sollte immer vom Hautarzt gestellt werden, damit andere ähnliche Hauterscheinungen wie z.B. Ekzeme oder Pilzerkrankungen ausgeschlossen werden können. Je nach dem Schweregrad der Erkrankung sowie nach den individuell auftretenden Begleiterkrankungen wird dieser das Therapiekonzept erstellen. Grundsätzlich sollten Patienten eine lokale Basistherapie erhalten, die in der Regel lokale Zubereitungen mit Salicylsäure und/oder harnstoffhaltigen Salbengrundlagen sind.
Im akuten Psoriasis-Schub werden zusätzlich kortisonhaltige Wirkstoffsalben und auch Vitamin-D-Analoga in unterschiedlichen Galeniken angewendet.
Bei der konventionellen Lichttherapie wird mit UVB 311 (Schmalspektrum) behandelt. Eine UVA-Therapie wird mit einem Fotosensibilisator (Psoralen) kombiniert (PUVA).

Behandlungsziele: Lebensqualität verbessern

"Die wichtigsten Behandlungsziele sind die erscheinungsfreie Haut sowie die Verbesserung der Lebensqualität, indem alle Beschwerden berücksichtigt werden", sagt Dr. Angela Korn, Fachärztin für Dermatologie in Herzogenburg. "Dafür sind ganzheitliche Behandlungsstrategien erforderlich, wie die sogenannten konventionellen Systemtherapien." Dazu zählen oral einzunehmende Medikamente wie Methotrexat, Cyclosporin, Fumarsäurester, Retinoide und PDE4 Antagonisten. "Sind diese Therapien nicht erfolgreich, stehen den Patienten neue und gut verträgliche Therapieoptionen mit den sogenannten 'Biologika' zur Verfügung. Das sind Antikörper, die zu einer Hemmung der Botenstoffe führen und somit den Entzündungsprozess unterdrücken, sodass die Symptome der Schuppenflechte kaum mehr auftreten", erläutert Hautärztin Dr. Korn die Behandlungsoptionen.

Geduld und die richtige Strategie

Leider verschwindet Psoriasis normalerweise nicht von heute auf morgen, da es sich bei der Schuppenflechte um eine chronische Erkrankung handelt. "Mit etwas Geduld und einer langfristigen Strategie stellen sich allerdings bei den meisten Patienten Therapieerfolge nach einigen Wochen ein, bei manchen dauert es aber auch bis zu drei Monaten bis ein Erfolg sichtbar wird", so Dr. Korn.

Erste Anzeichen von Psoriasis sind:

• Quälender Juckreiz auf der (Kopf-)Haut
• Schuppende, rötliche Herde (Plaques)
• Gelenkschwellungen oder -schmerzen, insbesondere an den Finger- und Zehen-Endgliedern
• Morgensteifigkeit
• Weißliche, bröckelige Nägel (Achtung: Verwechslungsgefahr mit Nagelpilz)
Betroffene sollten bei den ersten Anzeichen nicht lange zögern, sondern einen Hautarzt aufsuchen! Denn Zeit spielt bei der Behandlung von Schuppenflechte eine wichtige Rolle – vor allem bei Beteiligung der Gelenke.

Tipps und Selbsthilfe für Betroffene:

• Hautpflege: Wichtig ist vor allem die Basispflege der gesamten Haut insbesondere nach dem Duschen.
• Hautreizende Stoffe vermeiden, z.B. mechanischer Druck kann Plaques auslösen
• Auch auslösende Faktoren wie Nikotin und Alkohol meiden
• Bei richtiger Therapie können bis zu 90 Prozent der Symptome gelindert werden. Bei Unzufriedenheit nie im Alleingang, sondern immer mit dem behandelnden Arzt neue Therapiestrategien entwickeln.
• Vor dem Arztgespräch: Fragen an den Arzt aufschreiben und zum Arzttermin mitnehmen.
• Selbsthilfegruppen bieten telefonische und persönliche Beratungen sowie Gruppentreffen an

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