Einbußen bei Kürbis und Rüben!
Bei den Ölkürbissen gab es Ertragsverluste bis zu 50 %, bei den Zuckerrüben hofft man auf guten Herbst.
BEZIRK (jm). Das Ausbleiben der Niederschläge in den Sommermonaten hatte spürbare Auswirkungen auf die Kürbisernte. „Für dieses Jahr ist sie gelaufen. Die Erträge lagen aber weit unter dem Durchschnitt“, erklärt Karl Neubauer aus Pernersdorf, der Obmann der Kürbisgemeinschaft, der rund 400 Kürbisbauern angehören.
50 Prozent Ernteausfall
„Mit 300 Kilogramm pro Hektar wurde nicht einmal die Hälfte der Vorjahresernte erreicht, wo fast 900 Kilogramm Ölkürbisse pro Hektar geerntet werden konnten“, so Neubauer. BBK-Obmann Fritz Schechtner differenziert die Bilanz: „Wo es etwas geregnet hat, sind die Kürbisse zwar auch kleiner als im Vorjahr, aber die Kernausbeute erreicht dort durchschnittliche Werte.“ Bodenbonität und Vorfrucht
Immer mehr Landwirte schließen Versicherungen gegen Ernteausfälle ab, sodass der Schaden teilweise abgedeckt wird. Nicht nur die Niederschläge, sondern auch die Bodenbonität und die Vorfrucht sieht der Zellerndorfer Bio-Landwirt Alois Gessl als entscheidend für den Ertrag an. „Tiefgründige, humusreiche Böden haben auch eine hohe Speicherfähigkeit für die Niederschläge, die sie wie ein Schwamm aufsaugen. Die Guntersdorfer Schwarzerdeböden sind ein Beispiel hierfür. Weil auch eine zehrende Vorfrucht den Ertrag mindern kann, ist die Fruchtfolge von großer Bedeutung“, so Gessl.
Frühlieferprämie bei Rüben
Die Tullner Zuckerfabrik hat den Betrieb schon aufgenommen und braucht jetzt schon Ware. Sie zahlt daher an Rübenbauern, die bereits jetzt ernten, eine Frühlieferprämie. So rollen vereinzelt schon jetzt die großen Traktoren und bringen die geernteten Zuckerrüben zu den Sammelstellen.
Frühe Ernte durch Trockenheit
„Manche Landwirte müssen heuer früher als sonst mit der Ernte beginnen, weil es mit dem Blattwachstum durch die Trockenheit so schlecht steht“, weiß Fritz Schechtner zu berichten. Die Prämie, die man an die Rübenbauern für einen Ertrags- und Zuckerverlust bezahlt, wird jedoch mit jedem Tag geringer.
Hoffnung auf Herbstzuwachs
Allgemein lässt man sich heuer aber noch Zeit mit der Ernte. „Wenn die Zuckerrüben in den nächsten Wochen Regen und Sonne bekommen, kann sowohl der Ertrag als auch der Zuckergehalt noch besser werden“, gibt sich Karl Neubauer optimistisch. Eine Rekordernte wie im Vorjahr wird es aber heuer nicht geben. „2016 konnten bis zu 90 Tonnen pro Hektar geerntet werden, heuer sind aber nur 40 bis 50 Tonnen zu erwarten“, ist Neubauers Prognose.
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