Schnitzel & Pommes Frites ohne Farbe
EU-Acrylamid-Verordnung will die Bräunung von Gebackenem verringern.
(ae). Acrylamid findet sich in kleinen Mengen praktisch in allem Gerösteten, Gebackenen und Frittierten. Es entsteht, wenn man stärkehaltige Lebensmittel stark erhitzt. Und es ist auch am typischen Geschmack und der Knusprigkeit beteiligt.
Da Acrylamid laut mehreren Studien krebserregend sein kann, will die EU nun mit strengen Vorschriften dagegen vorgehen. Ab dem Frühjahr 2019 sollen Schnitzel, Pommes und auch Brot in Gastronomie und Lebensmittelindustrie mit möglichst geringer Hitze und entsprechend geringer Bräunung zubereitet werden. Farbkarten in Großküchen sollen helfen, den erlaubten Bräunungsgrad nicht zu überziehen.
Karl Riepl, Gastronomiesprecher des Bezirks, nimmt den Verordnungsentwurf der EU-Kommission heiter: "Das ist ganz weit weg von der Realität. Da spielt vor allem die Lebensmittelindustrie hinein, der die Gastronomie mit ihrem regionalen Lebensmittelbezug ein Dorn im Auge ist."
Tatsächlich hat sich bisher schon in Österreich und Deutschland eine breite Front gegen die Verordnung gebildet. Neben BM Rupprechter, der sagte, "bei uns kommt sicher keine Frittenpolizei“, hat auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband in einer Aussendung von „einer irrwitzigen Forderung nach einer Pommes-Ampel" gesprochen.
Derzeit ist die Verordnung in der Begutachtungsphase, die im Oktober endet und Riepl ist sich sicher, dass sie so nicht kommt. "Das ist weder administrierbar, noch kontrollierbar. Oder sollen dann Kontrolleure mit Farbkarten ins Lokal kommen, um die Schnitzelfarbe zu prüfen, oder muss ich einen Gast, der gern ein knusprig-dunkles Schnitzel hat, unterschreiben lassen, dass er es auf eigene Gefahr so will?"
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