5. Obertöne Kammermusiktage Stams - bezaubernder Streifzug durch das „chamber music wonderland"

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STAMS(alra). Seit 2014 prägen die Obertöne Kammermusiktage in Stams den Tiroler Kulturkalender als hochkarätig besetztes Festival. Eine musikalische Reise durch Epochen, stilistische Feinheiten der Kammermusik, Kulturen und nicht zuletzt durch die klangvollen Geschichten großer Komponisten führte durch die heurige Konzertreihe.

Vom 12. bis zum 16. September öffneten sich für zahlreiche Besucher zum fünften Mal die Tore zum „chamber music wonderland", zugleich die Türen zum Bernardisaal des Stiftes Stams, der alljährlich als prunkvolle Kulisse der Konzerte dient. Toni Innauer, Obmann des Obertöne Kammermusikvereins, blickte zufrieden auf die positive Entwicklung der Veranstaltungsreihe: „Die Obertöne sind angekommen im Tiroler Oberland." Innauer zog Parallelen zum Sport, bei dem besonders das Risiko und der unsichere Ausgang manch eigenwilliger Vision den besonderen Reiz ausmachen. Auch für das Obertöne Ensemble ist jedes Konzert ein Wagnis.  MARIYA NESTEROVSKA
NENAD LEČIĆ, RAFAEL BONAVITA, HUBERT MITTERMAYER NESTEROVSKIY, FRANCESCO CORTI, ALEXANDRE CASTRO-BALBI, MARCELO NISINMAN, DRAGAN TRAJKOVSKI, TOBIAS STEINBERGER und WALTER RUMER gingen dieses Wagnis sehr gelungen ein – mutige Kontraste in der Auswahl der Stücke, höchste Anforderungen an das eigene Können, experimentelle Ausbrüche aus dem Gewohnten – waren 2018 die Zutaten, die aus den Konzerten für Musiker und Zuhörer gleichermaßen, ein außergewöhnliches Abenteuer machten.

Facettenreiche Stücke – virtuos präsentiert

Mit großem Gespür für die emotionale Kraft der Musik erfolgte die Auswahl der Stücke, die an vier Abenden mit leicht wechselnder Besetzung und unterschiedlicher thematischer Ausrichtung dargeboten wurden. Die künstlerischen Leiter bemühen ein Konzept, das Zugänge zur unvergänglichen Musik der vergangenen Jahrhunderte öffnet und immer wieder mit unerwarteten Impressionen überrascht. Alte Kompositionen, etwa von Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann und Marin Marais trafen im Programm mühelos auf jüngere Werken von Sergej Prokofjew oder Astor Piazolla und Eigenkompositionen einzelner Ensemble-Mitglieder. Die Abfolge von Zeit verliert sich in der Abfolge der zeitlosen Schönheit, der kraftvollen Dynamik und der tiefen Berührung, die diesen Werken inne liegt. Die kontrastierenden Stilrichtungen charakterisieren und bereichern das Programm alljährlich. An jedem der Konzertabende schöpften die Musiker als homogenes Ensemble und auch als große Solisten aufs Neue aus der Lebendigkeit des Kammermusikrepertoires, ohne darauf zu beschränken. Sie verliehen dem Spiel Leichtigkeit, Freiraum und überraschende Elemente – zugleich bewiesen sie kompromisslos höchste Qualität und herrliche Spielfreude.

Wunderbare Botschaft der Musik

2016 begleitete Regisseur Emanuel Altenburger die Probenarbeiten und die Konzerte. Altenburger erarbeitete mit dem Film „Chamber Music Wonderland" ein Porträt des erstklassigen Musikevents. Zur Einstimmung auf das Festival 2018 gab es die mittlerweile preisgekrönte Dokumentation am 9. September auf ORF III zu sehen und die bezaubernden Klänge und Bilder aus dem Stift Stams erreichten und begeisterten erneut ein breites Publikum.

Begeisterung war auch am letzten Abend der Kammermusiktage stark zu spüren, als sich die Konzertbesucher mit Standing ovations bedankten. Die große Botschaft der Musik begegnet dem Publikum dort, wo sich der Anspruch auf Berührung erhebt und die Geschichten des gehörten mit den eigenen Geschichten zusammentreffen – und das funktionierte im barocken Bernardisaal, der ohnehin seine eigenen großen Geschichten erzählt dank hervorragender Akustik, dem intimen Konzertrahmen ohne trennende Bühne – so wie man es sich von einem "chamber music wonderland" erwartet – auf wunderbare Weise.

Ensemble OBERTÖNE Kammermusiktage 2018:
MARIYA NESTEROVSKA
NENAD LEČIĆ
RAFAEL BONAVITA
HUBERT MITTERMAYER NESTEROVSKIY
FRANCESCO CORTI
ALEXANDRE CASTRO-BALBI
MARCELO NISINMAN
DRAGAN TRAJKOVSKI
TOBIAS STEINBERGER
WALTER RUMER

Info: www.obertone.at





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