Blaulicht hautnah - Einsatzorganisationen boten spektakuläre Leistungsschau in der Imster SoFuZo

Bomben und Sprengmittelspürhund Yuma überwältigt mühelos den Täter
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  • hochgeladen von Alexandra Rangger

IMST(alra). Nicht nur die Temperaturen erreichten am vergangenen Freitag einen Höhepunkt - auch die Imster Sommerfußgängerzone bot
unter dem Titel "Blaulicht in der Stadt! Der Täter - der Hund - der Rauch und das Blut" ein eindrucksvolles Programm-Highlight. Zu sehen war am 18. August eine gemeinsame Leistungsschau der Blaulichtorganisationen - Polizei, Feuerwehr und Rotes Kreuz präsentierten im Rahmen einer komplexen Einsatzsimulation, Einblicke in die ineinandergreifende Arbeit im Ernstfall.

Die Verfolgung eines bewaffneten Straftäters, der mit seinem PKW vor der Polizei flüchtete, in der Nähe des Johannesplatzes dann
mit einem anderen Fahrzeug im Gegenverkehr kollidierte, bildete die
Ausgangssituation. Die Alarmierung zusätzlicher Einsatzkräfte erfolgte, und noch bevor Stadtfeuerwehr und Rot-Kreuz Ortsstelle Imst mit Fahrzeugen und Gerätschaft am Unfallort eintrafen, begann bereits die spektakuläre Arbeit der Spezialhunde der Polizei.

Der 4-jährige Malinois-Rüde Yuma, der in den letzten Jahren eine umfassende Spezialausbildung als Bomben und Sprengmittelspürhund absolviert hat, wurde durch den Diensthundeführer bei der Verfolgungsjagd zum Aufspüren und für den scharfen Zugriff gegen den Täter eingesetzt, nachdem dieser in der Ernstfallannahme auf die Beamten geschossen hatte. Mühelos überwältigte der Polizeidiensthund den Mann und ermöglichte somit eine komplikationslose Festnahme und den Abtransport durch die Beamten. Mit dem Einsatz des 6-jährigen Suchtmittelsuchhund Ares konnte ein weiterer Diensthundeführer das Täterfahrzeug überprüfen und ein Päckchen mit Suchtgift sicherstellen.

Im Anschluss an die Polizeiarbeit übernahmen Feuerwehr und Rotes Kreuz die
aufwendige Bergung und Versorgung der Unfallopfer in den Fahrzeugen.
In verlangsamten Schritten wurden alle Abläufe veranschaulicht - Sicherungsmaßnahmen an der Unfallstelle, Kontaktaufnahme zu den Verletzten, die Koordination der Vorgangsweise aller Teams, das Entfernen von Scheiben, der Einsatz von hydraulischem Rettungsgerät zum Öffnen der Türen und zum Abtrennen des Daches. Die Verletzten konnten somit sicher geborgen und versorgt und zum Abtransport vorbereitet werden, bevor die abschließenden Erhebungsarbeiten durch die Polizei die Arbeit am Unfallort beendeten.

Publikumswirksam und sehr informativ gestaltete sich die umfassende Vorführung, die von Gr. Insp. Erwin Vögele moderiert und durch Interviews mit Vertretern der einzelnen Blaulichtorganisationen aufgelockert wurde. Trotz der Temperaturen von mehr als 30 Grad folgte das Publikum mit großem Interesse dem spannenden Ablauf und zollte den Einsatzkräften, die bei jeder Hitze in dicken Uniformen agieren müssen, gebührenden Respekt.

Nach der großen gemeinsamen Vorführung bot die Abordnung der Diensthundeführer der Polizei mit ihren Vierbeinern noch zwei Programmabläufe. Die unterschiedlichen Spezialausbildungen wurden erläutert - ein Suchtmittelspürhund, ein Bomben und Sprengmittelsuchhund, ein Spezialfährtenhund mit bereits abgeschlossener Ausbildung, sowie ein Junghund in Ausbildung kamen zum Einsatz - das Publikum zeigte sich
begeistert von der enormen Konzentrationsfähigkeit der Hunde, dem Gehorsam und der hohen Aufmerksamkeit den Diensthundeführern gegenüber. Das Stöbern nach Gegenständen, das Verweisen, routinemäßige Abfolgen der Unterordnung, Angriff und Überwältigung eines Täters wurden demonstriert. Aber auch Ausbildungsgrundlagen wurden vermittelt - positive Bestärkung des Tieres, die spielerische Förderung - die Freude am Lernen und Arbeiten und die besonders wichtige Bindung zum Hundeführer, der mit seinem vierbeinigen Partner ein uneingeschränktes Team bilden muss, sind die Basis für erfolgreiche Einsätze.

Neben den spannenden Ereignissen rund um den Imster Johannesplatz, lockte der italienische Markt in der Kramergasse am Freitag und Samstag mit zahlreichen kulinarischen Spezialitäten und Musik von Giuseppe Palermo zum gemütlichen Flanieren und Genießen.

Info - Polizei:
Die Bundespolizei verfügt in Tirol über 90 Dienststellen und 2000 Beamte. Derzeit sind im Bundesland Tirol 25 Diensthunde im Einsatz, davon 17 PDHF auf der DHI Innsbruck und 8 PDHF als sogenannte dislozierte Hundeführer in den
Bezirken Landeck, Imst, Reutte, Schwaz, Kufstein, Kitzbühel und Lienz.
Die Welpen kommen üblicherweise mit acht Wochen zum Hundeführer - bis zum Ende des 2. Lebensjahres erfolgt die Grundausbildung im eigenen Bundesland und im Bundesausbildungszentrum Bad Kreuzen OÖ, wobei Hund und Hundeführer für 13 Wochen Vorort bleiben.
Die Spezialausbildungen in den Bereichen Suchtgift, Bomben und Sprengmittel, Bargeld, Brandmittel, Spezialfährten, Blut u. Leichen, Lawinen wird je nach Bedarf und Eignung gewählt und in einer gesonderten Ausbildungszeit absolviert. Eine bundesweite Kommission erteilt nach Überprüfung die Einsatzfähigkeit der Diensthunde für den täglichen Einsatz mit dem Diensthundeführer - dieses Zweierteam ist jedoch über die gesamte Dienstzeit zur Fortbildung und Aktualisierung der Ausbildungsstandards verpflichtet.
Die Hunde werden vorwiegend aus den Rassen deutscher Schäferhund, belgischer Schäferhund, holländischer Schäferhund, Rottweiler und Riesenschnauzer gewählt - körperlich und charakterlich müssen die
Tiere ein sehr hohes Maß an Belastungen aushalten können.
Die gelungene Ausbildung geht einher mit der intensiven Bindung, die
der Diensthundeführer zu seinem Hund aufbauen muss - Beruf und
Freizeit werden mit den Vierbeinern gelebt und nur durch ständige intensive Arbeit und besonnenen Umgang kann der gewünschte gemeinsame Erfolg und die notwendige Verlässlichkeit im Einsatz erzielt werden.

Info-Feuerwehr:
Es gibt 316 freiwillige Feuerwehren, 21 Betriebsfeuerwehren und eine Berufsfeuerwehr in Tirol. Die Stadtfeuerwehr Imst verfügt über 11 Fahrzeuge für unterschiedliche Einsätze. Von der klassischen Brandbekämpfung bis zu technischen Einsätzen, Gefahrenguteinsätze, Flughelfereinsätze u.v.m. reicht das Spektrum - insgesamt waren die Imster Feuerwehrleute im Jahr 2016 zu 307 Einsätzen unterwegs und auch 2017 gab es schon 124 Ausrückungen.

Info-Rotes Kreuz:
Die Rot Kreuz Bezirksstelle Imst ist eine der 11 Bezirksstellen in Tirol, und gliedert sich in 7 Ortsstellen. Sie ist für die Betreuung der einheimischen Bürger sowie den Gästen des gesamten Bezirkes Imst verantwortlich. Die Rot Kreuz Bezirksstelle Imst zählt 34 hauptamtliche Mitarbeiter, 40 Zivildiener und ca. 675 freiwillige Mitarbeiter.
Pro Jahr sind etwa 26.000 Kranken- bzw. Rettungstransporte zu erledigen. Diese belaufen sich auf eine jährliche Kilometerleistung von ca. 1.350.000 Km, die, die Bezirksstelle Imst mit 22 RTW, 4 BKTW und 6 PKW bewältigt.

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