Heimatbühne Imsterberg mischt Chaos in die klare Bergluft - gelungene Premiere von Almleben "Wirbel auf der Venetalm"

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IMSTERBERG(alra). Das vermeintlich beschauliche Leben in den Tiroler Bergen erweist sich im Stück Almleben "Wirbel auf der Venetalm" als ungeahnt turbulent und ereignisreich. Die beiden Aussteiger Heidi und Peter haben ihren hektischen Stadtalltag im Hardrock-Cafe kurzerhand gegen die scheinbare Idylle einer kleinen Almwirtschaft getauscht. Dort geht Peter trotz der einen oder anderen finanziellen Engpässe voll und ganz in seiner Aufgabe auf und verwöhnt die Kühe mit Musik von AC/DC und Deep Purple, viel Zuspruch und Spezialmassagen, die angeblich die Milchproduktion steigern. Währendessen kümmert sich seine Heidi um die Bewirtung der Almbesucher - davon gibt es plötzlich gleich mehrere, die als schräger Haufen für ziemliche Verwirrung sorgen.

Dies sind die Akteure, die gemeinsam eine gute Portion Chaos in die klare Almluft mischen:

Der tolpatschige Ganove Leopold auf der Flucht, lässig-gelassen gespielt von Harald Gstrein, sein gerissener Kumpel Edi, der ihm zu Hilfe eilt, in dessen quirlige Rolle Joe Tagwerker schlüpft. Zwei "altledige" Frauen - Trudi und Martha, auf sehr intensiv-offensiver Männersuche, ein herrlich amüsantes Duo dargestellt von Silke Mark und Monika Ungericht. Das anspruchsvolle Supermodel Clarissa samt kosmetischem Übergepäck, das Carina Schnegg
sehr gekonnt noch mit einer Ladung humorvoller Allüren vollpackt.
Das esoterische Medium Kalina auf den Spuren positiver Energie und erfülltem Karma, dargestellt im überzeugende Theaterdebüt von der erst 15-jährige Annemarie Schiechtl.

Von "Giga-Gamsen" ist die Rede, von Dorfbewohnern, die so lange gelebt haben, bis sie gestorben sind und auch das größte Festival in Imsterberg - der Venet-Kirchtag wird erwähnt und ganz nebenbei kommt ziemlich viel Geld mit ins Spiel...

Das Lustspiel in drei Akten stammt von Lukas Bühler, Monika Ungericht war in einer Doppelfunktion auch für die Regie verantwortlich, ihr zur Seite Joe Tagwerker als Regieassistent. Einmal mehr ist es dem engagierten Team unter Obmann Franz Grall gelungen die einzelnen Charaktere sehr authentisch zu besetzen und bereits das erste Spielwochenende überzeugte durch eine lockere und doch hieb- und stichfest gespielte Darbietung. Kurzweilig durchläuft das Lustspiel die drei Teile, gespickt mit Lokalkolorit und durchaus aus dem Alltag bekannten typischen Szenen und Charakterköpfen. Die witzig überspitzten Abläufe sorgten für viele Lacher und an beiden Spielabenden des Premierenwochenendes bereits für einen vollgefüllten Saal und beste Unterhaltung. Die Pausen wurden von Daniel Prantl musikalisch überbrückt.

Mit der Aufführung begeht die Heimatbühne Imsterberg ihr 35-Jahre-Jubiläum und glücklicherweise sieht nicht nur der Blick in die Vergangenheit positiv aus - die Theatergruppe hat keine Nachwuchssorgen und so mischen sich die Generationen auf der Bühne und im Publikum sehr ausgewogen. Für die Aufführung im Jubiläumsjahr wurde ein besonders beeindruckendes Bühnenbild gewählt, das einen echten Blick von der Venetalm in eindrucksvollem Ausmaß bietet - großartig ausgeleuchtet bildete der imposante Hintergrund einen professionellen Rahmen für die Spielleistung der ambitionierten Schauspieltruppe der Heimatbühne Imsterberg.

Weitere Termine:
Freitag 24.3./Samstag 25.3./Freitag 31.3./Samstag 1.4.2017 - jeweils 20 Uhr
im Gemeindesaal Imsterberg, Eintritt: 8 Euro
Reservierungen unter: hbimsterberg@gmail.com

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