Menschen und andere Landschaften - Cäsar W. Radetzky in der Städt. Galerie Theodor v. Hörmann in Imst

Cäsar W. Radetzky mit seiner Arbeit „Anatomie eines Herbstabends" aus dem Jahr 2016.
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  • Cäsar W. Radetzky mit seiner Arbeit „Anatomie eines Herbstabends" aus dem Jahr 2016.
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IMST(alra). Der Name Radetzky ist dank des österreichischen Feldmarschalls und nicht zuletzt durch den gleichnamigen Marsch, den Johann Strauß komponiert hat, mehr als geläufig. Dass dieser Name mit zeitgenössischer, expressiver Kunst einhergeht, wird in eindrucksvoller Opulenz durch den Maler Cäsar W. Radetzky sichtbar, der ein direkter Nachkomme von J.W. Radetzky ist.

Derzeit sind die Werke des deutschen Malers und Autors in der Städt. Galerie Theodor von Hörmann in Imst vertreten. Am 13. September fand die Vernissage statt, die Begrüßung erfolgte durch Kulturreferent StR Christoph Stillebacher. Die vermittelnden Worte zum Künstler und den gezeigten Arbeiten sprach der Kulturmanager Wilhelm Großmann, den musikalischen Rahmen lieferte "find out" mit Hugo Gitterle, Evelin und Peter Juen.

Sinnlicher Rausch in Farbe und Form

Radetzky zeigt unter dem Titel „Menschen und andere Landschaften" 37 Exponate, vorwiegend großformatig in Öl oder Mischtechnik auf Leinwand.
In den letzten fünf Jahrzehnten widmete sich der Maler thematisch gefassten Bildzyklen. Die Passion für Literatur, Musik und das Reisen nährte beständig die kraftvollen Geschichten, die sich in den Bildern des Künstlers erzählen. Die Werke aus mehreren Perioden, die in Imst zu sehen sind, vermitteln einen repräsentativen Einblick in das Schaffen Radetzkys. Sie spiegeln sein durchdringendes Bekenntnis zur Freiheit im Ausdruck und zeugen vom markant entwickelten und in sich gereiften Stil.

Eine Symbiose von Kunst und Leben

Radezky überträgt das Leben selbst ins Bild – farbintensiv und unbändig verschmilzt der leidenschaftliche Ausdruck des Malers mit Begebenheiten, Erinnerungen und Begegnungen. Der Betrachter spürt die Wege durch Gedanken und Gefühle, die mit jedem Blick Neues im Bild entdecken lassen. Erkennbare Landschaften, Menschen und Gegenstände stehen im faszinierenden Wechselspiel mit flächigen und formlosen Elementen. Einer rein intuitiven Ordnung folgend, wirken die Bilder impulsiv, sinnlich, losgelöst und dynamisch. Farben und Schichten überlagern, Linien verschwimmen, Körper öffnen sich. Aus den satten Farben und der starken, drastischen Sprache schälen sich Struktur und Betonung des Essenziellen. Die Geschichte des Bildes wird zum Ereignis, das sich aus jeder Perspektive aufregend und lebendig erfahren lässt.

Musikalisch inspiriert – wo sich Wege kreuzen

Die intensive Verbindung zur Musik verkörpert eine Serie, die sich Beethoven widmet. Radetzky setzte sich über eine längere Arbeitsphase Beethovens Diabelli Variationen aus und durchlief parallel zur Endlosschleife der Musik, eine 52 Bilder anhaltende Schleife der reibungsvollen Inspiration – vier der Bilder sind in Imst zu sehen. Die Musik – im Besonderen, die seines Freundes des Jazzgeigers Hannes Beckmann, der 2016 verstorben ist – führte Radetzky vor Jahren erstmals nach Imst. Im Auftrag des Künstlerseelsorgers der Erzdiözese München-Freising schrieb Beckmann zeitgleich zu Radetzkys Bilderzyklus, die Musik zu einem Kreuzweg, der im Jahr 2000 in der Brennbichler Kirche aufgeführt wurde. Gezeigt wurde damals eine Videoinstallation des Kreuzweg-Zyklus "DIE BLAUE KRONE". Das Rahmenprogramm der Ausstellung griff die Verbindung der beiden Künstler mit einer Musiksoiree in der Galerie nochmals auf. "Die Münchner Bahnhofskapelle", die letzte Bandformation des großen Jazzgeigers und Komponisten Hannes Beckmann, spielte am 14. September aus seinen Werken.

Die Ausstellung von Cäsar W. Radetzky ist bis 10. November in der Städt. Galerie Theodor von Hörmann in Imst, Stadtplatz 11, zu sehen.
Öffnungszeiten: Do, Fr, Sa 14.00 bist 18.00 Uhr.

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