Landesrat Bernhard Tilg u. Bundesratspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann zu Besuch in Imst - Zukunft der Pflege stand im Fokus

Michael Eiterer u Anja Kerschbaumer-Stadtgem. Imst, Mag. Gernot Wörle - Reg.leiter Lebenshilfe Werkstätte Imst, Harald Thurner - Pflegedienstleit. Pflegezentr. Gurgltal, Mag. Andrea Jäger - Heimleit. Pflegezentr. Gurgltal, Sonja Ledl-Rossmann - Bundesratspräs., LA BGM Stefan Weirather - Obmann Soz.- u. Ges.spr. Imst u. Umgebung, LR Univ.-Prof. DI Dr. Bernhard Tilg, Simona Gritsch - GF Soz.u.Ges.spr. Imst/Umgebung, Anneliese Schneider - Tir. Hospiz Reg.beauftr. Oberland, Mag.Dr. Edgar Tangl Leiter Betagtenh.
28Bilder
  • Michael Eiterer u Anja Kerschbaumer-Stadtgem. Imst, Mag. Gernot Wörle - Reg.leiter Lebenshilfe Werkstätte Imst, Harald Thurner - Pflegedienstleit. Pflegezentr. Gurgltal, Mag. Andrea Jäger - Heimleit. Pflegezentr. Gurgltal, Sonja Ledl-Rossmann - Bundesratspräs., LA BGM Stefan Weirather - Obmann Soz.- u. Ges.spr. Imst u. Umgebung, LR Univ.-Prof. DI Dr. Bernhard Tilg, Simona Gritsch - GF Soz.u.Ges.spr. Imst/Umgebung, Anneliese Schneider - Tir. Hospiz Reg.beauftr. Oberland, Mag.Dr. Edgar Tangl Leiter Betagtenh.
  • hochgeladen von Alexandra Rangger

IMST(alra). Landesrat Bernhard Tilg und Bundesratspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann hielten am 19.April einen Besuch in Imst ab - für den Abend stand eine Pflege-Informationsveranstaltung der Tiroler Volkspartei im Imster Stadtsaal auf dem Programm. Den Nachmittag widmeten die beiden Politiker einer austauschenden Gesprächsrunde mit den Sozialpartnern der Stadt Imst und einem Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten des Betagtenheim Imst sowie des Pflegezentrum Gurgltal.

In der Gesprächsrunde vertreten waren der Leiter des Betagtenheim Imst, Edgar Tangl, als Vertreter des Pflegezentrum Gurgltal Heimleiterin Andrea Jäger und Harald Thurner Pflegedienstleitung, vom Sozial- und Gesundheitssprengel Imst und Umgebung GF Simona Gritsch und LA BGM Stefan Weirather als Obmann, Anneliese Schneider, die Regionalbeauftragte der Tiroler Hospizgemeinschaft und Gernot Wörle, Regionalleiter der Lebenshilfe Werkstätte Imst sowie Pressevertreter.

Die Pflege, als eines der zentralen Zukunftsthemen stellt sowohl für direkt Betroffene, deren Angehörige als auch für Pflegende eine große und vielfältige Herausforderung dar. Ledl-Rossmann, die den Pflegeberuf in der Vergangenheit selbst ausgeübt hat, reflektiert ihre politischen Bemühungen in dieser Sache als Herzensangelegenheit. Qualität, gepaart mit würdevoller und vor allem auch leistbarer Pflege soll allen zugänglich sein, die Bedarf haben. Pflege muss laut Ledl-Rossmann schaffbar, leistbar und sichtbar gestaltet werden - soziale, strukturelle und finanzielle Hürden sind nach wie vor noch steiniges Beiwerk auf ohnehin beschwerlichen Wegen und machen das bestehende Angebot oftmals erschwert nutzbar.

Bis 2021 ist der Pflegefond, der von Bund, Ländern und Gemeinden gemeinsam finanziert wird, gesichert. Für den nachfolgenden Zeitraum spricht die Bundesratspräsidentin von einer großen Herausforderung, die bereits im Vorfeld in der Findung von maßgeschneiderten Zukunftslösungen für Österreich bewältigt werden muss.

Die Pflege umfasst ein sehr breites Spektrum und reicht vom mobilen und stationären Bereich bis zu Hospiz und der Pflege von Menschen mit Behinderung bzw. der Leistung täglicher Assistenz. Sonja Ledl-Rossmann hob Tirol als Vorzeigebundesland hervor, in dem viele Impulse bereits erfolgreich aufgegriffen und umgesetzt werden konnten - besonders die Arbeit von Hospiz und Palliativversorgung wurde effektiv zusammengeführt und etabliert.

Landesrat Bernhard Tilg spricht von großem Bevölkerungsinteresse an den laufenden Informationsveranstaltungen zum Thema Pflege, von denen neun in Tirol stattfinden. Immerhin 14.000 Personen werden zuhause betreut, 86 Pflegezentren und mehr als 60 Sprengel stehen im Einsatz - ein wichtiger Schritt wird auch darin bestehen diese Angebote auszubauen und ergänzend ineinandergreifen zu lassen.

Die Zukunft der Pflege liegt in der integrierten Versorgung, die eine Vernetzung der Gesundheits- und Pflegeangebote mit sich bringt. Auch Bernhard Tilg führte die Palliativ- und Hospizversorgung in Tirol als beispielhaftes Modell an.

Der Landesrat erläuterte zudem das aktuelle Thema Pflegeausbildung - hier werden in den nächsten Jahren Änderungen greifen, die den Pflegeberuf aufwerten und auf eine breitere Basis in Sachen Kompetenz heben. An den Standorten Ausbildungszentrum West in Innsbruck und Hall sowie an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen der Bezirkskrankenhäuser Kufstein, Lienz, Reutte, Schwaz und Zams wird eine Bachelorausbildung möglich sein. Die Bereiche Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz werden ebenfalls dort ausgebildet. Mit ca. 16 Mio. Euro schlägt sich die Erhöhung und Modernisierung des starken und unverzichtbaren Berufszweiges nieder, der allein in Tirol aktuell von mehr als 11000 Menschen ausgeübt wird.

Die anwesenden Vertreter der Sozialpartner betonten vermehrt den Bedarf einer regionalen Beratungsstelle - Auskünfte über die Möglichkeiten von individuellen Pflegelösungen, Informationen und Hilfestellungen würden sich als wesentlich effizienter erweisen, wenn sie von einer Stelle zielführend koordiniert erfolgen könnten. Nach wie vor stellt die Orientierung im Leistungsangebot für viele Betroffene eine zusätzliche Überforderung dar. Auch eine zunehmende Veränderung der Pflegelandschaft in den letzten Jahren wurde angesprochen - der Vormarsch von psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen benötigt neue Lösungen im Pflegebereich, ebenso wie die Bewältigung eines entsprechenden Alltags für die ältere Generation von Menschen mit Beeinträchtigung, die nicht mehr am organisierten Tagesablauf der Lebenshilfe-Einrichtungen, etwa in Werkstätten, teilnehmen können.

Vernetzung, Inklusion und Integration standen in der Gesprächsrunde als Schlagwörter für die Zukunft der Pflege mehrfach im Raum - auch die Tatsache, dass die Aufgaben weit über reine Versorgung hinausgehen und fachliche Kompetenz, Respekt, Fürsorge und Zuwendung gleichermaßen eingebracht werden müssen. Ein mittlerweile zentrales Anliegen, das in seiner Bedeutung vom Rand in die Mitte der Gesellschaft gerückt ist - Pflegebedürftigkeit kann jeden treffen. Das Thema Pflege bringt viele Fragen und wachsende Aufgabestellungen in einer sich ständig verändernden Struktur mit sich. Dementsprechend sind gezielte und viele Lebensbereiche durchdringende Lösungen für die Zukunft notwendig, die derzeit mit Bewusstseinsbildung und sehr aktivem Einsatz auf politischer und gesellschaftlicher Ebene einhergehen.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.