Tiroler Grüne warnen vor Skiverbindung Hoch-Ötz und Küthai ** Die Feldringer Böden „sind ein ganz besonderer Fleck Tirols“ **

Claudia Melmer, Petra Hoffmann, Gebi Mair
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OETZ. Eine Verbindung der Skigebiete Hoch-Ötz und Kühtai über Ochsengarten schwebt schon lange in der Luft. Erste Versuche endeten 2001 mit einem negativen Bescheid für eine Bahn auf den Pirchkogel aufgrund der Beeinträchtigung des Biosphärenreservats Gossenköllensee. Immer wieder wurden jedoch neue Anläufe zu einer Erschließung, inklusive einer Zubringerbahn aus Silz unternommen. Seit 2004 ist der Talboden bei Silz als Brutgebiet des Ortolans als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen und somit unter Schutz. Für einen Zusammenschluss wären außerdem größere Zirbenbestände zu roden. Das Gebiet um die Feldringer Böden ist ein herausragendes Skitouren- und Wandergebiet und als solches auch im Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramm verankert. Eine Bahn aus dem Inntal wäre eine Neuerschließung nach dem Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramm und als solche verboten, zudem hat die Tiroler Landesregierung das Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramm bis 2018 verlängert und eine Skigebietsverbindung Hoch-Ötz / Kühtai stand nicht auf der Tagesordnung.

Geldringer Böden opfern?
„An der möglichen Verbindung von Hoch-Ötz und Kühtai sieht man gleich mehrere Kristallisationspunkte der Tiroler Umweltpolitik“, erklärt der Grüne Klubobmann Gebi Mair. „Zum einen stellt sich die Frage, wie mit herausragenden Gebieten von ökologischer und touristischer Bedeutung wie den Feldringer Böden und dem Gossenköllensee umgegangen wird. Zum anderen entscheidet sich an Projekten wie diesen die Zukunft des Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramms. Das Programm hat den Grundsatz, dass Qualitätsverbesserung innerhalb der Skigebiete den Vorrang vor weiterer Ausdehnung haben soll. Einzelne Projektanten haben natürlich anderslautende Interessen. Die Frage ist also, ob die künftige Landesregierung vor einzelnen Projektanteninteressen einknickt oder ob die Grundsätze des Umweltschutzes und der Raumordnung auch im Anwendungsfall Vorrang haben.“

Grüner Lokalaugenschein
Der Tiroler Landtasgswahlkampf strebt derzeit seinem Höhepunkt zu. Die Tiroler Grünen haben deshalb bewusst die Feldringer Böden für einen Lokalaugenschein ausgewählt. Mit einer Schneeschuhtour unter dem Titel „Zeig’s dem Gebi“ wollten sie auf die besondere naturräumliche Bedeutung des Gebiets hinweisen. „Die Feldringer Böden sind ein ganz besonderer Fleck Tirols. Sie haben wunderbare Ausblicke und eine besondere Ökologie, die durch jahrzehntelange Kulturwirtschaft entstanden ist. Der Eingriff durch eine Hochspannungsleitung für das Kraftwerk Sellrain-Silz zeigt sehr deutlich, wie weit Eingriffe in das Landschaftsbild hier sichtbar sind. Für uns Grüne ist dies ein besonderer Platz, den wir erhalten wollen."

Claudia Melmer, Petra Hoffmann, Gebi Mair
Gebi Mair und Helmut Knabl
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