Bauvorschau: Bauwirtschaft weiter auf hohem Niveau aber in einer schwierigen Situation

Bauvorschau 2009 | Foto: Foto: WK Tirol

Die abflachende Konjunktur macht auch vor der Bauwirtschaft nicht Halt. Obwohl die nominelle Entwicklung für 2008 und 2009 ein Plus prognostiziert, wird sich un-ter dem Strich durch die starken Bauproduktepreissteigerungen real ein Minus ein-stellen. Abgesehen vom Verkehrswegebau und sonstigem Hochbau, welche im posi-tiven Bereich liegen, zeigen die anderen Bereiche gleich bleibende bzw. fallende Tendenzen. 2009 wird von einem hohen Niveau ausgehend ein Minus von 1,6 Pro-zent erwartet. Das stellten der Vorsitzende der Tiroler Bauindustrie, Wolfgang Ei-chinger, der Vorsitzende des Tiroler Baugewerbes, Anton Rieder und Landesbaudi-rektor Herbert Biasi im Rahmen der Bauvorschau 2009 in der Wirtschaftskammer Tirol fest.

Tirol gegliedert nach Sparten

Nominell zeigt sich in der Entwicklung für 2008 und 2009 weiterhin ein Plus, doch real durch den hohen Anstieg der Baupreisindices jeweils ein Minus. Das Niveau ist nach wie vor sehr hoch. Für 2008 ist ein reales Minus von 1,2 Prozent prognosti-ziert, wobei der Verkehrswegebau und der Sonstige Hochbau im positiven Bereich liegen, während die anderen Sparten eher gleich bleibende bzw. fallende Tenden-zen aufweisen (aber noch immer auf sehr hohem Niveau). 2009 zeigt aus heutiger Sicht ein Minus von 1,6 Prozent.
Die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten im Bauwesen ist im ersten Halbjahr 2008 gegenüber 2007 um durchschnittlich 2,2 Prozent gestiegen, die Arbeitslosen-zahl im Bauhauptgewerbe um 11,1 Prozent gesunken.

Wohnbau
Real betrachtet zeigt sich beim Wohnbau ein Trend nach unten ab. Das Niveau ist aber nach wie vor hoch. Der Rückgang von 4,3 Prozent für 2008 ist unter anderem durch ein Minus bei den Sanierungs- und Adaptierungsarbeiten zu erklären, der Woh-nungsneubau ist noch sehr stabil.
2009 ist mit einem Minus (-1,8 Prozent) zu rechnen. Die Progno-se bezieht sich auf den gesamten Wohnbau (mit Sanierung) in Tirol und schließt somit den geförderten als auch den nicht ge-förderten Bereich ein.

Sonstiger Hochbau
Im Sonstigen Hochbau (umfasst die GNACE-Klassen Industrie- und Ingenieursbau sowie sonstiger Hochbau) zeigt der Baupro-duktionswert für 2008 eine leichtes Plus von 1,3 Prozent. Hier ist ein Anstieg bei Investitionen der öffentlichen Hand hervor-zuheben. 2009 ist ein Rückgang zu erwarten (-2,1 Prozent).

Verkehrswegebau
Die Tätigkeiten bei den Großprojekten haben 2007 vor allem im Tunnelbau (+46,1 Prozent) zu einem sehr starken Zuwachs ge-führt, während es beim übrigen Verkehrswegebau (-17,5 Pro-zent) zu einem deutlichen Rückgang des Bauproduktionswertes gekommen ist.
2008 und 2009 ist im Tunnelbau zwar mit einer weiterhin inten-siven Bauphase zu rechnen, doch ergibt sich hier 2009 ein prog-nostiziertes Minus von 8,0 Prozent.
Der übrige Verkehrswegebau zeigt sich nach guten Fortschritten bei den Großprojekten sowohl 2008 (+5,1 Prozent) als auch 2009 (+4,8 Prozent) positiv.

Sonstiger Tiefbau
Positiv zeigt sich der Sonstige Tiefbau nach 2006 (+10,5 Pro-zent) auch 2007 (+3,9 Prozent). Für 2008 ist ein leichter Rück-gang (-3,6 Prozent) zu erwarten.
Der prognostizierte Bauproduktionswert für 2009 bleibt unge-fähr auf dem Niveau von 2008.

Tirol gegliedert nach Regionen

Für 2008 sind für alle drei Regionen leicht negative Tendenzen erkennbar, dieser Trend setzt sich 2009 fort, nur im Oberland ist mit einem Plus zu rechnen.

Oberland
Die Prognose für 2008 lässt beim Hochbau gesamt ein Halten des Bauproduktionswertes erwarten, Verkehrswegebau und sonstiger Tiefbau zeigen sich leicht positiv, Wohnbau ist rück-läufig. 2009 zeigen sich vor allem der Verkehrswegebau (Groß-projekte) und der Sonstige Tiefbau im Aufwind.

Zentralraum
2008 sind bis auf den Sonstigen Hochbau in allen Sparten leich-te Rückgänge zu erwarten. 2009 zeigen sich Wohnbau und Ver-kehrswegebau stagnierend, die anderen Sparten negativ.

Unterland
2008 zeigt der Verkehrswegebau (Unterinntaltrasse) weiterhin steigende Tendenz, während die übrigen Sparten stagnieren bzw. rückläufig sind. 2009 sind für den Sonstigen Hochbau und den Sonstigen Tiefbau positive Entwicklungen zu erwarten.

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