Ein 9-Punkte-Programm als Antwort auf die Finanzmarktkrise

Präsentation des 9-Punkte-Programms | Foto: Foto: WKT

Die Tiroler Banken und Versicherungen haben ein Schwerpunkt-Programm ausgearbeitet, das einerseits eine finanzielle Entlastung bringen und andererseits bestimmte Finanzinstitutionen verstärkt in die Pflicht nehmen soll.
Von der Finanzmarktkrise seien die heimischen Banken und Versicherungen zweifellos betroffen, aber sie sehen sich nicht als Verursacher der Krise, betont der Obmann der Sparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer Tirol, Gerhard Schwaiger. Wirksame Maßnahmen, um der Krise auf den Finanzmärkten entgegenzuwirken, haben die Tiroler Banken und Versicherungen in einem 9-Punkte-Programm zusammengefasst.

Von A wie Abschaffung bis Z wie Zukunftsvorsorge

Schwaiger ist für Regelungen, wenn sie an der richtigen Stelle greifen: Ein zusätzlicher Regelungsbedarf besteht nicht bei den regionalen Banken, sondern sollte vielmehr bei Finanzinstitutionen, wie beispielsweise Investment- und Rating-Gesellschaften, ansetzen. Die Österreichischen Banken sind in den letzten Jahren verstärkt durch zahlreiche Vorschriften reglementiert worden. Die Umsetzung zum Beispiel von Basel II oder MIFID (Markets in Financial Instruments Directive) brachte einen enormen Verwaltungsaufwand mit sich und verursachte damit hohe Kosten.

Kreditverträge ohne Gebühr

Die Tiroler Banken und Versicherungen treten auch für die Abschaffung der Kreditvertragsgebühr, die es ohnehin nur in Österreich gibt, sowie für die Abschaffung der Grundbucheintragungsgebühr ein. Diese Gebühren verteuern die Kreditvergabe für Kunden unverhältnismäßig hoch. Auch Bagatellsteuern gehören weg, da die Einhebung teurer kommt als das Abgabenaufkommen selbst.

Mehr Effizienz und Spielraum

Im Bereich der Wohnbauförderung wären Verwaltungseinsparungen für das Land Tirol möglich, wenn die Gewährung von Direktdarlehen nicht vom Land direkt, sondern von den Regionalbanken gewährt und abgewickelt würden. Verbesserte Förderungen werden auch bei der Zukunftsvorsorge gefordert. Hier seien Inflationsanpassungen dringend notwendig. Gegen die Einführung einer Vermögenszuwachssteuer sind die Tiroler Banken und Versicherungen aus Gründen einer Doppelbelastung, die sich für bereits von der Finanzmarktkrise Betroffene ergeben würde. Einen Nachholbedarf ortet die Branche ganz klar bei der betrieblichen Altersvorsorge. In Österreich werden über 80 Prozent der Pensionsleistungen vom staatlichen Sozialversicherungssystem finanziert.

Zeitgemäße Kommunikation

Nicht zuletzt gibt es auch im Bereich der Kundenkommunikation Einsparungsmöglichkeiten. Der Ruf wird laut nach einer Anpassung des Versicherungsvertragsgesetzes an die Wünsche der Kundinnen und Kunden im Sinne einer zeitgemäßen und ressourcenschonenden, elektronischen Kommunikation.

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