Alex Kumptner ist Wiens heißester TV-Koch
Der Koch über die seine aktuelle Show „Kochgiganten“, Foodtrends und was ihm so gar nicht schmeckt.
WIEN. Alex Kumptner ist gemeinsam mit Didi Maier derzeit im TV-Format „Kochgiganten“ auf Puls 4 zu sehen. Die vergangenen Wochen haben sie ihre Kochtalente herausgefordert, sie gecoacht und ihnen alles abverlangt. Von den ursprünglich zehn Kandidaten sind nur noch fünf übrig. Diese werden am kommenden Dienstag im Finale um den Titel "Kochgigant 2018" kämpfen.
Was ist das Besondere an diesem Kochformat?
ALEX KUMPTNER: Die Challenge ist, dass ich großteils nicht einschreiten darf. ich bin quasi ein Coach, der am Seitenrand steht und herumbrüllt. Außerdem ist pro Folge immer eine neue Aufgabe dazukommt, mit der einfach niemand rechnet. Das ist natürlich eine Herausforderung. Ich bin jemand, der überhaupt nicht verlieren kann. und ich mache grundsätzlich bei so einem Format nicht mit, wenn die Quintessenz nicht die ist, dass ich gewinne. Was mich beeindruckt – und da bin ich wirklich sehr stolz auf meine Kandidaten, die es ins Finale geschafft haben – ist die Leistungssteigerung, die unter diesem enormen Druck stattgefunden hat. Das habe ich so in der Form noch nie bei Shows gehabt.
Was erwartet den Seher beim Finale?
Eines darf ich schon verraten – wir Köche dürfen unsere Finalisten nicht mehr unterstützen und sitzen auch in der Jury. Es wird nervenaufreibend und sehr emotional.
In Ihrem Team kämpfen drei Personen um den Titel. Wo liegen ihre Stärken und worauf müssen sie achten?
Victoria ist extrem aufnahmefähig. Sie hat die größte Entwicklung von allen gemacht. Eine Schwäche sind ihre Selbstzweifel an dem was sie gerade macht.
Der Bernhard hat ein unvorstellbares Potential, dass geschliffen werden muss. Der kann in seiner Kochkarriere noch ganz groß werden. Das Negative bei ihm ist, er will oft zu viel und das bringt er dann nicht auf den Teller.
Nicolas ist meiner Meinung nach der Stärkste. Ein unvorstellbar lieber Charakter – für mich auf jeden Fall der Sieger der Herzen. Bei ihm habe ich nie viel machen müssen, wir haben immer auf seine Stärken aufgebaut. Das Einzige was ihm passieren kann, dass das Finale in seinem Kopf so groß wird – weil er schon bei so vielen Wettbewerben mitgemacht hat und immer Zweiter oder Dritter geworden ist – dass er auf den letzten Metern die Nerven wegschmeißt.
Was steht nach den Kochgiganten bei Ihnen auf dem Programm? Wirst du in absehbarer Zeit auch wieder den Kochlöffel in einem Restaurant schwingen?
Den Plan habe ich schon länger. Jedoch drehe gerade ein TV-Format für Kabel eins, im Juni habe ich ein entscheidendes Gespräch für eine große Sache in Deutschland und im Oktober erscheint mein erstes Kochbuch. Mein Terminkalender ist derzeit voll.
Können Sie uns schon etwas über Ihr Buch verraten?
Der Titel lautet "Alex kocht". Es ist sehr persönlich, die Rezepte sind einfach nach zu kochen und leistbar. Das absurde ist, ich habe noch nicht einmal alle Rezepte, aber Bekannte von mir haben das Buch bereits bei Amazon vorbestellt. Da merkst du wie der Einzelhandel kaputt geht durch solche Online-Riesen.
Womit kann man bei Ihnen kulinarisch punkten?
Indem man aus wenig viel macht.
Was essen Sie gar nicht gerne?
Ich mag gewisse Käsesorten nicht. Es ist wirklich schlimm für mich, wenn bei der Küchenschlacht das Tagesthema Käse ist und ich alles essen muss. Rotschimmelkäse zum Beispiel geht gar nicht. Austern muss ich jetzt auch nicht haben. Ich habe zwar viel mit ihnen gearbeitet, aber am Teller brauche ich sie nicht.
Superfood, Low-Carb, No-Carb – Mit welchem Kochtrend können Sie so gar nichts anfangen?
Ich glaube, dass jeder Foodtrend seine Berechtigung hat. Jedoch auch hier gilt, leben und leben lassen. Ich mag es nicht, wenn einer dem anderen etwas aufzwingt.
Ich bin der Meinung, dass zuviel Fleisch gegessen wird. Ich liebe Fleisch, aber früher war Fleisch etwas Teures und jetzt kannst du in Wien überall billiges Schrottfleisch einkaufen. Du kannst dir einen Burger für 2 Euro reinstopfen und ein Salat kostet 10 Euro. Da stimmt irgendwie alles nicht mehr. Auch mag ich den Hype rund um Superfoods nicht. Es ist einfach nicht gut, dass jeder Foodtrend gleich so gehypt wird. Das beste Beispiel: Avocado. Es ist erschreckend wie viele unzählige Liter Wasser ein Avocadofeld benötigt, nur um diesen Hype zu befriedigen.
Wo kann man Sie beim Einkaufen treffen?
ich mag den Karmelitermarkt ganz gern. Er ist klein und überschaubar.
ZUR SACHE
Das Finale der Kochgiganten geht am Dienstag, 27. Mai um 20.15 Uhr auf PULS 4 über die Bühne. Alle bisherigen Folgen kann man auf www.puls4.com/kochgiganten ansehen.
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